European-American Evangelistic Crusades

             
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Königreich Gottes

 
Teil 12: Macht über die Natur und den Tod

 
Macht über die Natur
 
Dämonische Mächte verwüsten das Leben der Menschheit durch Dämonisierung und Krankheit. Indirekt üben sie ihren pervertierten Einfluss aber auch dadurch aus, dass sie die Natur dazu bringen, Amok zu laufen. Das ist ein Schlüssel zum Verstehen der Naturwunder.
 
Der Sturm auf dem See (Markus 4:35-41):
 
Oft wird diese Geschichte herangezogen um die Fähigkeit von Jesus hervorzuheben, innere Harmonie herbeizuführen, so unter dem Motto: „Wenn der Wind und die Wellen des Lebens anfangen, dein Schiff zum Sinken zu bringen, ist Jesus da um zu sagen: 'Ruhe, schweig’ still!'" Während es ganz sicher wahr ist, dass Jesus Frieden in ein vom Sturm gepeitschtes Leben bringen kann, ist das hier nicht die primäre Absicht, weshalb Markus diese Geschichte überliefert. Er wollte seinen Lesern vielmehr demonstrieren, dass Jesus auch in einem Konflikt mit der Natur selbst stand.
 
Nach der Aussage von Paulus (Römer 8:21) halten die Mächte des Bösen die ganze Schöpfung in Gebundenheit und Verfall. Als Gott am Anfang alles erschuf, gab er den Menschen die Herrschaft über alle Dinge. Satan hat diese Herrschaft durch den Sündenfall an sich gerissen. Als Jesus und seine Jünger in dem Boot saßen, versuchte Satan, seine Herrschaft über die Natur zu behaupten. Die zwölf Jünger riefen voller Panik: „Meister, wir kommen um!"
 
Sie weckten Jesus und dieser bedrohte sofort den Sturm. Das Wort, das Markus hier für „bedrohen“ verwendet, ist dasselbe Wort, das auch im Falle des dämonisierten Mannes in der Synagoge und im Fall des Fiebers der Schwiegermutter von Petrus  gebraucht wurde. Jesus sprach zu dem Sturm und befahl dem See, still zu sein. Hier wird auch wieder dasselbe Wort verwendet wie gegenüber dem Dämon, den er aus dem Mann in der Synagoge austrieb. Er schalt den See auf die gleiche Weise wie den Dämon.
 
Man kann daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass Jesus dieselben Worte gebraucht wenn er es mit Dämonen und Krankheit zu tun hat wie im Falle von Naturkatastrophen, weil er dahinter dieselbe Ursache sah. Durch die Wiederherstellung des zuvor dämonisch besessenen Mannes griff Jesus die Person des Dämons an. Indem Jesus die Schwiegermutter von Petrus heilte und den See dazu brachte, folgsam zu sein, griff er direkt das Werk der jeweiligen Dämonen an.
 
Macht über den Tod
 
Der Tod war die letzte Bastion der Herrschaft für Satan. Der Tod war seine mächtigste und am meisten gefürchtete Waffe. Der Tod war endgültig! Für die Hungernden gab es immer noch die Hoffnung, dass es einmal wieder etwas zu essen geben würde. Für die Kranken gab es immer noch die Hoffnung, dass sie eines Tages geheilt werden würden. Doch für die Sterbenden war alle Hoffnung dahin. Das Grab schrieb das Wort „Ende“ über alle Hoffnungen der Menschheit. Genau auf diesem Gebiet des Todes brach Jesus Satan das Genick. Die Wunder der Auferweckung von Toten sind wichtige Aspekte des Dienstes von Jesus als Demonstration des Reiches Gottes. Es gibt drei spezifische Begebenheiten und einen allgemeinen Fall über das Auferwecken von Toten in den Evangelien.
 
Der Sohn der Witwe (Lukas 7:11-17):
 
Nain lag etwa 40 Kilometer entfernt von Kapernaum. Als Jesus mit seinen Jüngern in Richtung Nain reiste, trafen sie auf eine Beerdigungsprozession. Bewegt von Mitleid mit der Mutter des toten Jungen berührte Jesus den Sarg und sprach zu dem jungen Mann. Zur Überraschung der gesamten Trauergemeinde setzte sich der tote Junge auf und sprach. Als Jesus die Herrschaft Gottes in das Terrain des Todes hinein sprach, war dessen Macht gebrochen. In die Kälte und Endgültigkeit im Leben dieser Witwe brachte Jesus die Wärme und Barmherzigkeit des Reiches Gottes.
 
Die Tochter von Jairus (Markus 5:21-24; 35-43):
 
Jairus war der Leiter der örtlichen Synagoge. Er hatte sich mit der Krankheit seiner 12jährigen Tochter auseinandersetzen müssen. Er bat Jesus um Hilfe. Auf dem Weg zum Zuhause des Jairus machte Jesus eine Pause und heilte eine Frau, die schon genauso viele Jahre unter ständigen Blutungen gelitten hatte wie die Tochter von Jairus am Leben war. Als Jairus, Jesus und seine Jünger schließlich beim Zuhause von Jairus angekommen waren, wurde dieser sogleich mit der tragischen Nachricht begrüßt, dass seine Tochter gestorben sei. Die Pause der Barmherzigkeit für die Frau mit dem Blutfluss war kostspielig gewesen. Seine Diener erzählten Jairus, Jesus würde nun nicht mehr gebraucht, es sei alles zu spät. Der Tod hatte alle Hoffnungen und Erwartungen und jeglichen Optimismus in der Familie von Jairus zerschlagen. Sein kleines Mädchen war tot. Es war endgültig!
 
Eine der Schwierigkeiten, die wir in der westlichen Welt etwa 2.000 Jahre nach den Berichten aus der Bibel haben, sind die zwei Jahrtausende christlicher Tradition. Wir stehen auf der positiven Seite von Ostern. Wir sehen den Tod nicht länger mit denselben Augen wie die Menschen vor der Auferstehung von Jesus den Tod sahen. Wir sehen den Tod als eine Tür ins Jenseits, einen Eintritt in die Gegenwart eines liebenden Vaters, mit dem wir in alle Ewigkeit Gemeinschaft haben werden. Versuche einmal für einen Augenblick, dein christliches Verständnis vom Tod vorübergehend beiseite zu schieben. Betrachte einmal den Tod wie er sich vor der Auferstehung von Jesus darstellte. Der Tod war endgültig. Keine Hoffnung, denn das Leben selbst war geschwunden. Stehe für einen Augenblick gedanklich auf dem Friedhof der antiken Vergangenheit und sieh’ einen Vater seine einzige Tochter von zwölf Jahren beerdigen. Tot, bevor das Leben für sie erst so richtig angefangen hatte. Erfasse den qualvollen Gedanken der Endgültigkeit, eingehüllt in das Leichentuch des Todes, wenn du dich der kalten und harten Tatsache zu stellen versuchst, dass deine einzige Tochter fort ist, ohne jede Verheißung, sie jemals wieder zu sehen. Empfinde die Leere, das Vakuum, das Jairus gefühlt haben muss als er die Nachricht vernahm, dass seine Tochter tot war. Das muss ihn wie ein Hammerschlag getroffen haben: “Sie ist tot. Bemühe den Meister nicht länger.” Die Depression setzte bereits ein.
 
Jesus allerdings hatte eine ganz andere Sichtweise. Er begann, die Atmosphäre um ihn herum zu verändern. Er schickte alle mit Ausnahme eines kleinen Teams und ihren Eltern aus dem Zimmer des Mädchens. Er sprach zu dem toten, leblosen Körper und das Leben strömte wie ein Sturzbach zurück in sie. Aus den Klauen der Niederlage war der Sieg gerissen worden. Der Tod war durch die Herrschaft Gottes besiegt worden. Jesus war in das Lager des Feindes gekommen und hatte dessen gewaltigste Waffe vernichtet.
 
Jesus war im Angriffsmodus, entschlossen, das Haus des Starken zu plündern. Er trieb Dämonen aus, stillte Stürme, heilte die Kranken, verfluchte das Unfruchtbare, speiste die Hungrigen und warf den Tod zurück in den Abgrund. Der Sieg über das Grab war der letztendliche Schlag. Es war ein Vorgeschmack auf den ultimativen Siegesstreich, den Jesus dem Feind versetzte als er durch die mächtige Hand Gottes von den Toten auferstand.
 
Die Schreiber der Evangelien stellen Jesus nicht als eine Art Opfer dar, das zum Schlachter geführt wird. Er war der Erobernde, Besiegende, der sich dem Kreuz unterwarf damit er zum Thron aufsteigen konnte. Der Tod von Jesus war kein Ende. Satan mag geglaubt haben, er hätte gewonnen. Doch das hat er nicht. Der Tod von Jesus war lediglich ein Mittel zu seinem endgültigen Sieg über Satan: seine Auferstehung. Jesus kündigte nie seinen Tod an ohne zugleich auch seine Auferstehung anzukündigen (Matthäus 16:21; 17:22-23; 20:17-19; Markus 8:31-33; Lukas 9:22).
 
Die kosmischen Beiklänge des Krieges und des Gerichts sind alle da, in dem Kreuz: Finsternis zu einer seltsamen Tageszeit; Felsen, die zersplittern; ein Erdbeben; Menschen, die aus ihren Gräbern kommen. Der Kampf war ausgefochten worden und Satan hatte verloren.
 
Die Auferstehung von Jesus versichert, bestätigt und vervollständigt den Sieg des Reiches Gottes über das Reich Satans. Genau aus diesem Grund ist die Auferstehung exakt das Herzstück der Botschaft der Urgemeinde. Sie war die endgültige, beglaubigte Ankündigung der Tatsache, dass Gott den Kampf gewonnen hat und dass die Erstlingsfrüchte des zukünftigen Zeitalters angekommen waren. Paulus beharrte darauf, dass es getrennt von der Auferstehung kein Christentum gibt (1. Korinther 15:14, 17). Es war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte. Wenn Jesus nicht aus dem Grab auferstanden wäre, wäre Satan in der Tat stärker gewesen als Gott.
 
Der Tod ist im westlichen Christentum irgendwie romantisiert worden. Er wird oft als eine Art nette Befreiung gesehen, die uns ein liebender Vater gewährt, der uns sanft zu sich heim ruft. Weit entfernt von der Einstellung der ersten Christen! Sie sahen den Tod als einen Feind, als ein Werk Satans, darauf ausgelegt, sie zu zerstören. Paulus erzählte den Korinthern, dass der Tod der letzte Feind sei, der vernichtet werden muss (1. Korinther 15:26). Er war sowohl chronologisch der letzte Feind als auch in der Hinsicht, dass er die mächtigste Festung Satans war. Der Verfasser des Hebräerbriefes fasst es zusammen: „..dass er durch seinen Tod den vernichten möge, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel“ (Hebräer 2:14).
 
Zusammenfassung
Der Dienst von Jesus zur Demonstration des Reiches Gottes kann deutlich an seinen Worten und Werken wahrgenommen werden. Sein Dienst im Umgang mit Dämonen, Krankheit, der Natur und dem Tod sind Modelle, die seine Nachfolger fortsetzen sollen. Das Reich Gottes ist mehr als eine Theologie, die es aufzurichten gilt; es ist ein Leben, das es zu leben gilt.
 
Unsere Aufgabe als Gläubige ist es, sein Wort und seine Werke in dieses gegenwärtige, böse Zeitalter hinein zu tragen. Wir sollten uns fortwährend darin üben und sensibel dafür sein, was der Vater tut und es ihm nachtun.
 
 
Es ist immer wichtig, Gelerntes anzuwenden. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen.
 
Wann hast du zum letzten Mal Autorität über das Wetter genommen? Glaubst du, dass du einer bedrohlichen
Wetterlage gebieten kannst? Welche Resultate wären möglich?
In welchem Grad lebst du mit weniger als dem überfließenden Leben, das mit der Herrschaft Gottes einhergeht?
In welcher Weise verändert die Auferstehung deine Sicht von der Endgültigkeit des Todes?
 
 
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