European-American Evangelistic Crusades

             
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Masturbation

 
Seite 3
 
Sex mit Dämonen?

 
Eine intelligente, talentierte und hingegebene christliche Frau im vollzeitlichen christlichen Dienst reagierte auf meine Internetseiten und wir begannen, e-Mails auszutauschen. Sie war nie verheiratet gewesen und wir wurden recht enge Freunde. Nach einer Weile vertraute sie mir an, dass sie in der Vergangenheit masturbiert hatte und sich dabei vorstellte, romantische oder sexuelle Dinge mit einem realen oder fiktiven Mann zu tun. Vermutlich aus ähnlichen Gründen wie die oben angeführten begann sie zunehmend, sich wegen dieser Art von Fantasie unbehaglich zu fühlen. Statt ihre Selbstbefriedigung aufzugeben beschloss sie jedoch, auf eine mehr “christliche” Art und Weise zu masturbieren. Statt sich in Fantasien über einen normalen Mann zu ergehen, stimulierte sie sich während sie sich Christus vorstellte und entwickelte so sexuelle Sehnsüchte nach dem Sohn Gottes und fantasierte sogar darüber, mit ihm Sex zu haben.
 
Entsetzt darüber, dass sie mental Unzucht mit dem Heiligen vollzog, versuchte ich verzweifelt, meine Freundin dahin zu bringen, die Schwere ihrer Sünde zu erkennen. Tragischerweise war ihr Gewissen aber schon so abgestumpft, dass ich sie durch nichts davon überzeugen konnte, damit aufzuhören.
 
Es gibt fürchterliche Gefahren für diejenigen, die sowohl an ihrer Sünde als auch an ihrem Herrn festhalten wollen.
 
Was die folgenden Berichte betrifft möchte ich darauf hinweisen, dass zumindest in einigen von ihnen keine Masturbation involviert war. Der Wert dieser Berichte für unsere geistliche Untersuchung von Selbstbefriedigung liegt darin, dass sie darauf hinweisen, dass irreführende Geister sexuelle Gefühle ausnutzen können. Nachdem ich ein paar Beispiele zitiert habe, werden wir zu erkennen versuchen, ob sie für diejenigen von Bedeutung sein können, die Masturbation mit sexuellen Fantasien kombinieren.
 
Eine Frau in der Seelsorge gestand:
 
Dämonen standen neben meinem Bett. Einer sah aus wie Christus in einem weißen Gewand und ich fühlte mich sicher. Er stieg dann zu mir ins Bett und ich fühlte mich von ihm umarmt. Ich fühlte mich sicher. Dann legte er seine Hand, wohin er sie nicht hätte legen sollen und ich wusste, es war nicht Gott. Es wurde schwarz.
 
Eine andere Frau, eine hingegebene Christin, erzählte von sexuellen Visionen von “Jesus.” Bei diesen beiden Frauen spielte Masturbation eine Rolle, doch ihre Anfälligkeit für Versuchung war so stark, dass ich nicht nachfragen wollte um meine Neugier dahingehend zu stillen, wie stark die Verbindung zwischen Masturbation und ihrem üblen sexuellen Erlebnis war.
 
In einer e-Mail schrieb eine dritte Frau von dämonischen Angriffen:
 
Es hat mich gelähmt und fast erstickt und, was noch schlimmer ist, vergewaltigt. Ich habe das nie jemandem erzählt, doch ich habe das Gefühl, dass da draußen Leute sind, die das verstehen und ich danke Gott für sie.
 
Roxanne, erst seit ein paar Monaten eine Christin, war zuvor Mormonin gewesen und hatte alle früheren Lehren widerrufen bis auf das, was die Mormonen das “Zeugnis des Heiligen Geistes” oder „Brennen im Bauch“ nennen. Das ist ein Gefühl, das Mormonen als Bestätigung von Gottes Bestätigung und Führung betrachten. Da sie als Mormonin aufgewachsen war, hatte Roxanne dies blind als von Gott kommend akzeptiert, obwohl sie sich schon fragte, weshalb Mormonen es als Bestätigung erleben, dass das irrgläubige Buch Mormon von Gott sei. Eines Tages erbat Roxanne privat für sich diese Erfahrung um Gottes Führung bestätigt zu bekommen. Sie teilte mir folgendes mit:
 
Der Geist kam. Das Brennen im Bauch. Liebevolle, unbeschreiblich wunderschöne Gefühle. Reine Liebe.
 
Nachdem ich dies willkommen geheißen hatte, hat mich diese sehr reale Person/Geist bewusst und gewaltsam sexuell erregt, was gefolgt war von überirdischem sexuellem Genuss. Die sexuelle Stimulation dauerte stundenlang an.
 
Es behauptete wiederholt, Gott zu sein und nach meiner Liebe, meinem Lobpreis und meiner Anbetung zu verlangen. Es wurde wärmer und stärker wenn ich es lobte. Während es in mir war, spürte ich die tiefste Liebe, Zuwendung und Geborgenheit, die ich je empfunden habe.
 
Vier Tage lang stürzte ich hin und her, es zuerst preisend und es dann wieder auffordernd, mich in Jesu Namen zu verlassen. Obwohl es sehr überzeugend war, dass es Gott sein musste, ließ es meinen Blick verschwimmen wenn ich meine Bibel zu lesen versuchte und als ich hartnäckig weiter las gab es harmlosen Dingen in der Bibel einen sexuellen Beiklang. Einmal, als es sexuell auf eine fast berührbare Weise durch mich ging, schaute ich in den Spiegel und das Böse, das ich in meinen Augen sah, war schaurig.
 
Überwiegend darauf basierend wie es mein Bibellesen beeinflusste und was ich im Spiegel gesehen hatte, traf ich eine klare Entscheidung, es abzulehnen. Als ich das schließlich beschlossen hatte und meine Gedanken ausschließlich auf Jesus fokussierte, verschwand es auf dramatische Weise und ich musste entsetzlich husten. Als es verschwunden war, fühlte ich mich leicht (zuvor hatte ich mich langsam und schwer gefühlt) und geistliche Erkenntnis floss mir schnell zu. Ich hörte in meinen Geist gesprochen die Worte: “Natürlich war ich das nicht, sondern der Gott aus dem Buch Mormon, den du gebeten hattest.  Er ist nun fort und hat kein legales Recht mehr, zu dir zurückzukehren. Ich bin mit dir. Suche nicht nach Zeichen oder Gefühlen, denn sie sind trügerisch. Meine Liebe zu dir ist in der Bibel bestätigt und mein Wort ist genug. Erzähle den Mormonen, die du kennst, von diesem Teufel.”
 
Ich weiß, dass mein Erlebnis viele Christen erstaunen wird, doch es ist wirklich passiert. Mein Herr hat mich nie verlassen. Ich hatte diesen irreführenden Engel des Lichts eingeladen. Ich hatte ihn fortwährend willkommen geheißen, sonst hätte es aufgehört. Er wäre natürlich noch da gewesen, aber er hätte mir nichts mehr aufzwingen können.
 
Gott in seiner Herrlichkeit hat dieses schreckliche Erlebnis genutzt um mir das wahre Wesen der Lehre der Mormonen zu zeigen. Ohne dieses Erlebnis hätte ich nie geglaubt, dass die Gemeinde, in der ich mich meine ganze Kindheit lang sicher gefühlt hatte, voll von Menschen, die mich lieben, Gott preisen und über ein moralisches, freundliches, selbstloses, wohltätiges und konservatives Leben lehren, vom Teufel sein könnte.

 
Ein paar Wochen später erzählte Roxanne ihren Eltern von ihrem Erlebnis in der Hoffnung, es würde ihnen helfen, zu verstehen, weshalb sie nicht länger eine Mormonin war. Hinterher ging sie in ihr Zimmer und begegnete erneut diesem Geist, doch dieses Mal war es anders:
 
Ich empfand ihn als so vollkommen finster und böse, das totale Gegenteil davon, wie es sich angefühlt hatte, als er in mir war. Er vermittelte mir sehr stark die Botschaft, dass er extrem wütend auf mich war. Das war beängstigend, doch es gab mir gleichzeitig die Hoffnung, dass meine Eltern geistlich aufwachen würden, denn offenbar war ja mein Zeugnis ihnen gegenüber eine Bedrohung für den Teufel gewesen.
 
Jesus wies darauf hin, dass die Person, die sündigt, ein Sklave der Sünde ist. Das Böse ist eine Droge, die Süchtige erzeugt indem sie ihnen ein gewisses Maß an Genuss anbietet. Im Allgemeinen bietet jede Form des Bösen ihren einzigartigen Genuss an und mit jedem Mal, wo man die Sünde wiederholt, intensiviert sich die Gebundenheit. Selbst wenn der Genuss nur ein einziges Mal erlebt wird und man danach Buße tut, ist die betreffende Person gewöhnlich für den Rest ihres Lebens geplagt von dem gelegentlichen Verlangen nach diesem Gefühl. Am Ende sind wir wie die Israeliten zur Lebenszeit von Moses. Gott hatte sie aus der Sklaverei befreit, doch für den Rest ihres Lebens verlangte es sie gelegentlich immer wieder nach den Genüssen Ägyptens, obwohl sie wussten, dass es Sklaverei bedeutete. Das ist eine gewaltige praktische Lektion dafür, dass man davor jeglichem Herumexperimentieren mit allem zurückscheuen sollte, was sich als böse erweisen könnte. Selbst wenn man echte Buße tut, lässt das Herumspielen mit dem Bösen, ob es nun sexuelle Sünde, Heroin oder was auch immer ist, das Opfer gewöhnlich mit Gelüsten und damit einer neuen Quelle von Versuchungen zurück, die sie für den Rest ihres Lebens verfolgen. Roxanne sagt:
 
Um ehrlich zu sein, obwohl ich mich mit all meiner Kraft an meinen Herrn klammerte nachdem er gegangen war und obwohl ich so geängstigt von der Erkenntnis war, dass dieses Biest das pure Böse war, hatte ich gegen das Verlangen zu kämpfen, es einzuladen, zurückzukommen.
 
Hier zeigt sich das Risiko jeglichen sexuellen Herumexperimentierens. Roxanne bekennt:
 
Ich bete, dass die Erinnerung an den Genuss verblassen wird weil ich merke, dass ich bete, dass mein Ehemann in der Lage ist, zu tun was er getan hat und ich weiß, dass es unfair ist, das zu vergleichen. Leider habe ich eine starke Erinnerung an diesen Aspekt.
 
Eine Bekannte von mir wurde in eine Sekte hinein geboren. “Jesus” erschien ihnen regelmäßig. Er hatte ein unschuldiges Gesicht, ein weißes Gewand – und war immer bereit zum Sex. Er vergewaltigte regelmäßig weibliche Sektenmitglieder.
 
Eine andere Bekannte von mir hatte den Schrecken erlebt, zugegen zu sein als eine Frau, die sie kannte, schmerzhaft von jemandem vergewaltigt wurde, den sie beide nicht sehen konnten.
 
Ich habe schon sehr viele ähnliche Berichte aus erster Hand gehört, betrachte meine Erfahrung auf diesem Gebiet aber dennoch als sehr begrenzt. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass irreführende Geister, die sich mit sexuellen Erlebnissen verbinden, erschreckend verbreitet sind. Das ist ein Indiz dafür, dass das bewusste Kombinieren von sexuellen Gefühlen mit geistlichen Fantasien nicht gerade die sichere Option ist, wie man es andernfalls vermuten würde. Könnte diese Praktik womöglich die ungewollte Aufmerksamkeit von der dunklen Seite der geistlichen Welt erregen? Ich bin nicht derjenige, der „Angst erzeugen“ als Taktik anwendet. Wir müssen jedoch zumindest der Möglichkeit gegenüber wachsam sein, dass dies zu geistlicher Täuschung führt.
 
Das Merriam-Webster Lexikon definiert zwei beunruhigende Worte:
 
Incubus: ein böser Geist, der sich im Schlaf auf Personen legt; insbesondere ein solcher, der Sexualverkehr mit Frauen hat während sie schlafen
 
Succubus: ein Dämon, der weibliche Form annimmt um mit Männern im Schlaf Sexualverkehr zu haben
 
Es scheint so, dass jeder, der sexuellen Genuss sucht wenn kein anderer Mensch zugegen ist, auf der Hut sein muss, dass er/sie sich nicht für Dämonen öffnet. Ich sage weder, dass Selbstbefriedigung unausweichlich zu dämonischer Aktivität führt, noch dass diejenigen, die dämonische, sexuelle Erlebnisse hatten, unbedingt Masturbation betrieben haben, aber wenn man seine sexuellen Fantasien ins Geistliche abschweifen lässt, kann möglicherweise eine Öffnung für das Dämonische geschaffen werden. Christen, die sich so verzweifelt nach sexueller Erfüllung  sehnen, dass sie nicht bereit sind, auf einen menschlichen Partner zu warten, könnten beschließen, Gottes Hilfe zu suchen indem sie sich selbst stimulieren. In so einem Fall könnte der „Gott“, der antwortet, nicht der Gott sein, den sie wollen.
 
Ein verheirateter Mann schrieb mir. Er war zutiefst verstört weil er sich zögernd eingestanden hatte, dass er ein Opfer sexueller Dämonen geworden war. Jahrelang hatte er geglaubt, es sei geistlich. Die einzige Frage für ihn war das Wesen des Geistes.
 
Alles hatte angefangen als er Single war und sich nach Sex sehnte. Er sagte, zwei sehr entschiedene, weitläufig verehrte Christen aus einer angesehenen Gemeinde hätten ihm gesagt, Gott wolle Sex mit uns haben. Ich weiß nicht, was sie gemeint haben oder ob er nur gehört hat, was er hören wollte.
 
Der gute Mann war entsetzt, dass er in dem Chaos enden konnte, in dem er sich nun glaubte, das er früher ernsthaft geglaubt hatte, der Geist, der ihm sexuelle Gefühle verschaffe, sei der Herr, der liebevoll seinen Bedürfnissen Abhilfe schuf. “Ich habe mich so sehr nach Sex gesehnt”, schrieb er “und wie oft habe ich gehört, dass Gott jedem Bedürfnis abhelfen kann!? Nun, ist das jedes Bedürfnis oder nicht? Ist es Gott oder ist es ein anderer, der es befriedigt?”
 
Ich antwortete:
 
Wird Gott dem Bedürfnis eines Heroinabhängigen abhelfen? Wird er dem “Bedürfnis” einer hasserfüllten Person nach Rache begegnen? Wird er das “Bedürfnis” eines Vergewaltigers nach einem Opfer befriedigen? Als Jesus hungrig in der Wüste war, war es Satan, der ihm eine Möglichkeit anbot, sein Bedürfnis zu befriedigen.
 
In krassem Gegensatz zu einem Gott, der jedem unserer Gelüste und Begierden abhilft, haben wir einen Gott, der uns wiederholt aufgefordert hat, fleischliche Begierden zurückzuweisen, unser Kreuz aufzunehmen und unserem gekreuzigten Herrn nachzufolgen. Wir haben einen Gott, der sagt:
 
Tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist. (Kolosser 3:5)
 
...sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden! (Römer 13:14)
 
Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist... (Galater 5:16-17)
 
…dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen ablegen sollt, der sich wegen der betrügerischen Lüste verderbte. (Epheser 4:22)
 
Fliehe die jugendlichen Lüste... (2. Timotheus 2:22)
 
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Lüsten Lehrer anhäufen werden, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden… (2. Timotheus 4:3)
 
Mit Bestürzung erwiderte er, dass er, bis es auf Analsex hinauslief, diese sexuellen Empfindungen als von Gott kommend angenommen habe weil sie ihm kamen während er in Sprachen betete oder die Bibel las oder wenn er die Gegenwart des Herrn spüren konnte. Er hatte angenommen, dass diese Dinge ihn vor Bösem bewahrt hätten.
 
Wenn unser Verlangen nach selbstsüchtigem Genuss unsere Bereitschaft übersteigt, fleischliche Gelüste um Christi willen zurückzuweisen, sind wir geistlich in ernster Gefahr. Wenn wir leidenschaftlich sowohl nach dem illegitimen Vergnügen  als auch nach einem reinen Gewissen verlangen, kann unser Wunsch wahr werden. Wir können den Punkt erreichen, wo wir mit reinem Gewissen sündigen. Das ist das Erschreckendste im ganzen Universum. Wir alle wissen, dass unser geistlicher Feind der Täuscher ist, der sich als Engel des Lichts verkleidet.
 
Es ist äußerst selten, dass Gott jemanden dahin führt, auch nur rein akademisch Incubus und Succubus Geister zu erforschen. Und jeder, der es wagt, ohne die spezifische Führung des Herrn etwas Derartiges zu versuchen, ist ein Narr. Dennoch empfand ein junger Mann deutlich eine solche Führung von Gott. Da er lieber anonym bleiben möchte, nenne ich ihn hier Tim.
 
Zu seinem Entsetzen las Tim von Okkultisten, die nicht irgendwelche seltsamen Rituale, ungewöhnliche Praktiken oder das Anrufen von Dämonen als Schlüssel zur Begegnung mit sexuellen Geistern anführten, sondern einfach Masturbation in Verbindung mit Fantasien über den Partner der Wahl. Die Erwartung war,  dass die geistliche Welt in Träumen erscheinen würde, nicht als abscheuliche Kreatur, sondern in Form der vorgestellten Person. Was Tim alarmierte war die Erkenntnis, dass er und zahllose andere, die keinerlei okkultes Interesse haben und denen das Anziehen von Dämonen so fern lag wie nur möglich, genau die verschriebene okkulte Praktik zum Anlocken sexueller Geister praktiziert hatten. Er hatte mit dieser Gewohnheit bereits Jahre zuvor gebrochen, doch obwohl er keine Masturbation mehr praktizierte, blieb die Tatsache, dass er es in der Vergangenheit getan hatte.
 
An diesen Stelle schiebe ich besser eine schnelle Anmerkung über unbewusste feuchte Träume ein, damit nicht einer meiner Leser womöglich unnötig besorgt wird. Es ist keine Frage, dass nächtliche Ergüsse völlig normal und harmlos sein können. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie von lustvollen Trauminhalten begleitet sein müssen. Träume liegen weitgehend außerhalb unserer Kontrolle, doch sie neigen dazu, zu reflektieren worüber wir in unseren wachen Stunden nachdenken und welchen Dingen wir uns aussetzen. Wenn wir tun was wir können um unsere bewussten Gedanken im Zaum zu halten und unseren Schlaf dem Herrn anbefehlen, können wir erwarten, dass ungewollte Träume aufhören.
 
Obwohl er nie irgendwelche offensichtlichen Manifestationen von sexuellen Dämonen erlebt hatte, fragte sich Tim, ob es einen Zusammenhang zwischen dämonischer Aktivität und seinen feuchten Träumen geben könnte. Er beschloss, seine sexuellen Fantasien der Vergangenheit und seine Masturbation als Sünde zu widerrufen und anzuerkennen, dass sie ihn für dämonische Einflüsse geöffnet haben könnte und übte dann seine Autorität über dämonische Aktivität aus, die Jesus allen Gläubigen übertragen hat. Das Ergebnis war eine dramatische Veränderung in seinen Träumen. Zuerst erlitt er einen Frontalangriff, in dem er so entsetzliche sexuelle Träume hatte wie noch nie zuvor. Nach einer Woche intensiven geistlichen Kampfes jedoch brach die Macht und die Träume verschwanden völlig.
 
Angsttaktiken sind nicht auf meiner Agenda. Ich schlage einfach vor, dass du mit dem Herrn über Tims Erfahrung sprichst und ihn fragst, ob das auch für dich relevant sein könnte. Unser Herr und nicht die Behauptungen der Okkultisten oder jemandes persönliche Erfahrung ist unsere höchste geistliche Autorität. In Bezug auf geistliches Beurteilungsvermögen müssen wir beständig au den Herrn schauen. Unreine Geister sind gewöhnlich zu verschlagen um mit Hörnern und einem Schwanz zu erscheinen.
 
Masturbation: Eine Bedrohung für die Ehe?

 
Was wäre, wenn Gott dich liebevoll mit dem kostbaren Geschenk der Sexualität ausgestattet hätte in der Absicht, dass es dich enger mit deinem Ehepartner verbindet und du Gottes zartes Geschenk fortwährend entstellen würdest bis es zu etwas geworden wäre, was den gegenteiligen Effekt hat und du dich von deinem Ehepartner zurückziehst und deine sexuelle Kraft an dich selbst verschwendest?
 
Selbstbefriedigung birgt in sich die ernste Gefahr, ein Verlangen nach Arten der sexuellen Stimulation zu erzeugen, die kein Ehepartner je erfüllen kann. Selbstbefriedigung – selbst die bloße Erinnerung daran – hat somit das Potential, das Eheband zu schwächen und den eigentlichen Grund zu untergraben (könnte man auch sagen: zu pervertieren?) weshalb Gott uns sexuellen Genuss geschenkt hat.
 
So wie Nikotinpflaster bestenfalls das Verlangen eines Rauchers nach Zigaretten senken, aber nicht stoppen können, wird auch der beste Liebhaber der Welt jemanden, der gewohnheitsmäßig masturbiert, wahrscheinlich nicht von Begierden befreien können, die nur Masturbation erzeugen kann. Welcher Mensch beispielsweise könnte in einem Partner genau dieselben Gefühle erzeugen wie ein Vibrator? Und selbst wenn es möglich wäre, dass der Partner genau die Gefühle erzeugen kann, die ein Mensch bei der Masturbation erlebt, wäre diese Art von Sex für den Geber höchstwahrscheinlich nicht annähernd so befriedigend wie für den Empfänger. Dadurch wird das Ganze weniger zu einem gemeinsamen Erleben. Dem Geber wird es unmöglich sein, genauso motiviert wie sein Gegenüber zu sein, diese Art von Sex so lange und so regelmäßig zu praktizieren wie es sein Gegenüber erwartet. Kein Partner kann das konstante, sofortige Feedback bekommen, das dem gewohnheitsmäßig Masturbierenden verfügbar ist um sich jeden Moment jeweils darauf einzustellen, was nun nötig ist um den Genuss des Empfängers zu maximieren. Aus etlichen praktischen Gründen wird also ein gewohnheitsmäßig Masturbierender einen Geschmack für oder sogar eine Sucht nach Gefühlen entwickeln, die kein Partner reproduzieren kann.
 
“Ich hatte keine andere Chance als zu lernen, wie ich meinen Sexualtrieb unterdrücke oder ich hätte gesündigt”, lamentierte eine Ehefrau, die mir schrieb. Leider stellte sich heraus, dass ihr Dilemma nichts mit dem zu geringen Sexualtrieb ihres Ehemannes zu tun hatte. Sie stellte fest, dass sie über die gesamten neunzehn Jahre ihrer Ehe süchtig nach Pornografie und Masturbation gewesen war. Kannst du verstehen, weshalb sie unbeeindruckt vom stolzen Prahlen ihres Ehemannes war, noch nie eine Affäre gehabt zu haben? In der Tat ein schwacher Trost. Egal wie extrem dieser Grad an ehelicher Vernachlässigung sein mag, er rückt dramatisch ins Licht, wie unzulänglich die Ehe mit einem bereitwilligen Sexualpartner sein kann wenn es um das Brechen einer Sucht nach Masturbation geht.
 
Eine Frau in den Wechseljahren kontaktierte mich und war so alarmiert über den Einfluss, den es auf sie gehabt hatte, dass sie lediglich ein paar Mal unschuldig einen Vibrator benutzt hatte, dass sie begierig danach ist, ihre Erfahrung mitzuteilen. Eingelullt in die Überzeugung, sie würde eine medizinische Behandlung vornehmen, hatte das “medizinische” Gerät sie unnötig und wiederholt dieser mechanischen, sexuellen Stimulation ausgesetzt statt ein harmloses Gleitmittel einzubringen, wie es von vielen Frauen vor dem Geschlechtsverkehr benutzt wird. Sie schreibt:
 
Nicht in einer Million Jahren hätte ich gedacht, dass die Benutzung eines Vibrators mich in eine Welt des Suchtverhaltens hinein katapultieren würde. Gerade vor einer Woche las ich einen Artikel über die Wechseljahre. Es wurde empfohlen, einen Vibrator zu benutzen um im Intimbereich gleitfähig zu bleiben und Trockenheit und Juckreiz zu vermeiden.
 
Das katapultierte mich in einen Kreislauf von morgendlicher und abendlicher Masturbation hinter dem Rücken meines Ehemannes. Ich fühlte mich schrecklich schuldig und schämte mich, aber gleichzeitig konnte ich nicht aufhören, an neue Sexspielzeuge zu denken, die ich mir kaufen wollte. Es war lächerlich. Mein ganzer Tag war erfüllt von konstantem Verlangen nach mechanischer Stimulation ohne die Wärme und Liebe des Mannes, den Gott mir geschenkt hat.
 
Es erübrigt sich, zu sagen, dass ich nach nur einer Woche das Buch bezüglich dieser Praktik geschlossen habe. Gott sei Dank habe ich es gestoppt, bevor es mich versklaven konnte. Eine Woche dieses selbstsüchtigen Genusses war genug. Ich glaube, dass ich eine Tür zur Selbstzerstörung geöffnet hatte, die mein Leben hätte ruinieren können. Gott sei Dank, dass er mich früh gewarnt hat und dass ich klug genug war, au ihn zu hören. Ich schreibe einen Artikel für ein paar Magazine um andere Frauen zu warnen, die genauso blauäugig sind wie ich es war, und glauben, dass ihnen diese Technik während der Wechseljahre helfen könnte. Mir hat es nichts als ein zusätzliches Problem gebracht.
 
Ich weiß, es wird schwierig sein, dass Verlangen zu ignorieren, von dem ich sicher bin, dass es mir zu den unmöglichsten Zeiten in den Sinn kommen wird, aber ich werde weiter beten und mit Gottes Hilfe kann ich das hinter mir lassen. Er ist auch in den anderen Herausforderungen meines Lebens immer für mich da gewesen. Ich bin so froh, dass ich mich dieser Aktivität nur eine Woche lang hingegeben habe und nicht über Monate oder Jahre. Ich denke, Gott hat es mir gesagt bevor es aus dem Ruder lief und ich habe auf seine sanften Warnungen gehört. Er ist meine Stärke und ich könnte ohne ihn nicht weiter leben.

 
Die Erfahrung dieser Frau wirft sogar noch mehr Bedenken für normale Menschen auf, wenn man bedenkt, dass ihre fast entstandene Sucht nichts mit sexuellem Mangel zu tun hatte. Sie ist glücklich verheiratet und genießt was sie eine „großartige“ sexuelle Beziehung mit ihrem Ehemann nennt.
 
Emotional endet Selbstbefriedigung mit einer quälenden Leere, die ihre Opfer verfolgt wie eine nagende Furcht. Dennoch erzeugt Masturbation wahrscheinlich intensivere sexuelle Empfindungen als Sex mit einem Partner. Masturbation und mentaler oder visueller Ehebruch schaukeln sich gegenseitig hoch, so dass die Kombination von Selbstbefriedigung mit Fantasievorstellungen oder Pornografie den rein körperlichen Genuss um ein Vielfaches multipliziert. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass sich Realität und Fantasie nur selten decken und die Realität den nie alternden, retuschierten Attrappen der Erotikmagazine nicht standhalten kann. Im Hinblick auf rein animalischen Genuss intensiviert die Mischung von Masturbation mit der Unwirklichkeit daher die Wahrscheinlichkeit, ein größeres sexuelles Hoch zu erreichen als die Intimität mit einer realen Person, egal wie erfahren oder attraktiv diese Person ist. Das könnte die eigene Ehe (oder eine zukünftige Ehe, falls man noch Single ist) so tief beschmutzen, dass sich dieser Faktor als noch katastrophaler herausstellen könnte als der Schaden durch klassischen Ehebruch. Ich frage mich, wie viele Ehen vom Geist der Masturbation verfolgt werden. Wie viele Menschen sind gezwungen, sich im Bett mit den unerreichbaren Höhen der vorherigen Liebesaffäre ihres Partners mit einem Vibrator oder einem visuellen Traumprinzen zu messen?
 
Viele Verheiratete betrachten sich als heterosexuell und bevorzugen dennoch wegen des schieren sinnlichen Genusses Selbstbefriedigung. Wieder andere sind scheinbar bisexuell in ihren Vorlieben – geteilt in ihrer Loyalität gegenüber ihrer heterosexuellen Beziehung und Sex mit sich selbst oder einer Maschine. Und obwohl sie versucht sind, ihre Partner für ihre geteilte Loyalität verantwortlich zu machen, ist die größte Ursache dafür gewöhnlich vorehelicher Sex mit sich selbst.
 
Selbst wenn es glücklich genug ausgeht und du deinen Partner als Hauptquelle für sexuellen Genuss doch der Masturbation vorziehst und nie einen Vibrator benutzt hast, wird Masturbation dennoch wahrscheinlich Empfindungen bewirken, die dein Partner nicht exakt duplizieren kann. Die Partnerbeziehung kann dann einige deiner Wünsche nicht erfüllen, die deine Selbstbefriedigung erzeugt hat. Es ist als hätte man jahrelang Fleisch gegessen und dann diese Gewohnheit plötzlich ändert und nichts mehr isst als Fisch. Selbst wenn du Fisch wirklich magst und er jedes Mal deinen Hunger stillt, bedeutet die Verfügbarkeit von Fisch nicht, dass du nie wieder Heißhunger auf Fleisch bekommst, sobald du einmal einen Geschmack dafür entwickelt hast.
 
Jedes Hoch – sei es chemisch oder sexuell – beeinflusst uns so grundlegend, dass man selbst nach Jahrzehnten des Brechens mit der Gewohnheit wahrscheinlich immer noch gelegentlich einen Anflug von Schmachten nach der einstigen Quelle des Genusses verspürt.
 
Die Tragödie ist, dass du durch Masturbation nicht nur schon sexuell vorgeprägt in eine Beziehung hinein gehst, sondern sexuell verdorben bist. Du hast – wahrscheinlich häufiger als du zählen kannst – sexuellen Genuss mit der einen Person erlebt, die in jedem Bruchteil einer Sekunde immer genau weiß, wie und wo du am meisten stimuliert werden möchtest. Da jeder Moment einzigartig ist und niemand auf diesem Planeten Zugang zu dem präzisen, sofortigen Feedback hat, das du selbst hast während du masturbierst, kann niemand außerhalb deines eigenen Gehirns diesen Grad an Fähigkeit aufweisen, deinen Genuss zu maximieren. Wenn du also heiratest, beginnst du die Ehe mit der Erinnerung an das Erlebnis von sexuellem Genuss durch jemanden, dem zumindest in einigen höchst bedeutsamen Aspekten dein Partner nie das Wasser reichen kann. Und da diese Person, die dir diesen exquisiten, sexuellen Genuss verschafft hat, du selbst bist, muss sich dein Partner mit etwas viel Schlimmerem messen als hättest du einmal einen einmalig erfahrenen Liebhaber gehabt. Nachdem du geheiratet hast, würde dich dein Ehepartner ja auch nicht jede Nacht mit deinem ehemaligen Liebhaber im gleichen Bett schlafen lassen. Wenn du jedoch selbst die Person bist, an die du versucht bist, dich wegen sexueller Erregung zu wenden, hat dein Partner keine andere Wahl als dich mit seinem/ihrem sexuellen Rivalen schlafen zu lassen. Vierundzwanzig Stunden am Tag bist du mit dem sexuellen Rivalen deines Partners zusammen und fast bei jedem entsprechenden Drang hast du die Gelegenheit, allein mit dir selbst zu sein. Keine andere Bedrohung der sexuellen Ausschließlichkeitsrechte deines Partners an deinem Körper ist dir körperlich auch nur annähernd so oft so nah, insbesondere wenn niemand sonst in der Nähe ist. Die Gelegenheiten für sexuelle Intimität sind so weitaus größer als die mit deinem eigenen Partner.
 
Masturbation kann sich zu einer Sucht auswachsen, die entsetzlich schwer zu brechen ist. Viele Singles behalten diese Gewohnheit unter dem Irrglauben bei, dass sie sich bei Aussicht auf eine Ehe automatisch in Luft auflösen wird. Das ist, als würde man harte Drogen nehmen um den Schmerz der Einsamkeit zu betäuben und sich vormachen, dass diese Drogenabhängigkeit auf wundersame Weise verschwindet sobald man einen Partner gefunden hat. Obwohl Verliebtheit medizinisch erwiesenermaßen drogenähnliche Qualitäten hat, wird sie keinesfalls ein durch jahrelange Praxis gewohnheitsmäßiges Verlangen nach harten Drogen eliminieren. Obwohl die eheliche Sexualbeziehung gewisse Ähnlichkeiten mit Masturbation hat, haben viele Menschen zu ihrem Entsetzen festgestellt, dass nicht einmal ein exzellenter Sexualpartner ihren Drang nach Selbstbefriedigung beseitigen kann. Sie peinigen fortwährend ihren Ehepartner dadurch, dass ihr Tun bekannt wird oder sie quälen sich selbst indem sie ihre Gewohnheit als schmutziges Geheimnis vor der Person verbergen, mit der sie doch völlig offen und intim umgehen sollten.
 
Menschen reagieren irgendwie unkalkulierbar auf die Entdeckung, dass ihr Partner nicht aufhören kann, sich selbst zu befriedigen. Einige Paare tolerieren außerehelichen Sex und vermutlich noch mehr Personen tolerieren das Wissen, dass ihr Partner sie nicht als einzige Quelle sexueller Befriedigung betrachtet sondern sich regelmäßig aus der ehelichen Liebe in eine Welt der Selbstbefriedigung zurückzieht. Andere fühlen sich um ein Stück der Leidenschaft betrogen, von der sie immer geglaubt haben, dass sie ausschließlich auf den Ehepartner gerichtet sein sollte. Wieder andere empfinden sich als erschreckend unzulänglich wenn sie wissen, dass ihre Bemühungen nicht ausreichen um die Sehnsüchte ihres Partners gänzlich zu befriedigen. Eine Frau sagte: ‘Eine Ehefrau, die ihren Mann mit einer anderen Frau im Bett erwischt ist leichter zu akzeptieren – immerhin könnte die andere Frau jünger oder hübscher sein. Doch wenn ein Mann Selbstbefriedigung dem Sex mit seiner Ehefrau vorzieht, dann stößt ihr das wirklich das Messer der Ablehnung in den Rücken.’ Ein Mann wollte ehelichen Sex, doch seine viel beschäftigte Ehefrau verspätete sich um ein paar Minuten. Als sie schließlich das Schlafzimmer betrat, masturbierte er über einer Zeitung. Sie war zutiefst erschüttert bei der Vorstellung, dass sie durch die Zeitung von gestern zu ersetzen war. Jahrzehnte später ist diese Erinnerung noch immer in ihr Gedächtnis eingebrannt.
 
Ich habe einer verheirateten Frau geholfen, ihre eigene Abhängigkeit von Masturbation zu brechen, doch sie empfand die Gewohnheit als so dermaßen schwierig zu überwinden, dass sie jahrelang gedacht hatte, es sei völlig unmöglich, davon loszukommen. Jetzt, wo sie frei ist, möchte sie ihre Geschichte erzählen. Jahrzehntelang hatte sie ihre Gewohnheit vor ihrem Ehemann geheim gehalten, obwohl sie großartigen Sex mit ihm hatte und eine der besten Ehen führte. Die Gebundenheit war so stark, dass das endgültige Brechen der Gewohnheit für sie die ultimative Befreiung war. Doch nachdem sie ihre Freiheit zurück gewonnen hatte, sah sie ihre einstige Praktik in einem gänzlich anderen Licht, obwohl sie bereits Jahrzehnte zuvor Christin gewesen war. Sie schrieb mir:
 
Je länger ich im Licht bleibe, desto klarer sehe ich die Finsternis, in der ich all diese Jahre gesteckt habe. Es bricht mir das Herz. Ich habe so viel vergeudet und ich kann diese Jahre nie mehr zurück bekommen. Ich habe meinen Ehemann betrogen und – schlimmer noch – Gott. Ich habe praktisch mein gesamtes Leben an diese furchtbar selbstsüchtige Gewohnheit weggeworfen.
 
Eine andere Frau schrieb mir und hatte keinerlei Bedenken wegen ihrer eigenen Masturbation, war jedoch zutiefst beleidigt weil ihr Ehemann sich Pornografie anschaute. Sie hatte das Gefühl, als würde er andere Frauen ihr vorziehen. Das machte sie so tief betroffen, dass sie zugab, seither nicht mehr zum Orgasmus kommen zu können, nicht einmal bei der Selbstbefriedigung.
 
Wenn ich Menschen mit Eheproblemen helfe, versuche ich immer, sie dahin zu bringen, die Dinge einmal aus der Perspektive ihres Ehepartners zu sehen und auch ihren eigenen Beitrag zu dem Problem zu erkennen. Ich sagte also zu dieser Frau: ‘Ich verteidige nicht die Handlungen Ihres Ehemannes, doch hat er nicht genauso viel Grund, sich von Ihnen abgelehnt zu fühlen wie Sie sich von ihm? Hat er nicht allen Anlass, sich Sorgen darüber zu machen, dass Sie ihm eine andere Frau (sich selbst) vorziehen?’
 
‘Er weiß noch nicht einmal, dass ich masturbiere’, erwiderte sie.
 
‘Er ist zumindest offen und ehrlich mit Ihnen und macht die Dinge nicht hinter Ihrem Rücken’, sagte ich.
 
‘Doch das hat er getan!’, entgegnete sie, ‘ich habe es herausgefunden weil er sich um zwei oder drei Uhr nachts aus dem Bett schlich. Es fühlte sich an als würde er mich betrügen.’
 
Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Diese Frau, die seit dem zarten Alter von drei Jahren an süchtig nach Masturbation gewesen war, sah sich selbst plötzlich als genauso sehr des Betruges und der sexuellen Untreue schuldig wie der Mann, den sie zu verachten versucht war. Nachdem ihr ihre Heuchelei bewusst geworden ist, macht sie sich nun frei von ihrer Sucht.
 
Eine Weile später schrieb sie mit erneut und teilte mit:
 
Obwohl ich immer noch versucht werde, zu masturbieren (und das sich wahrscheinlich auch für den Rest meines Lebens nicht ändern wird), war das Aufgeben der Selbstbefriedigung das Beste für meine Ehe. Ich hatte ja immer gedacht, es würde lediglich das ergänzen, was mein Mann mir gab (weil ich einen starken Sextrieb habe und er einen schwachen), aber was ich getan habe hat meine Ehe des besonderen Geschenkes beraubt, das Gott verheirateten Paaren macht.
 
Sie erklärte, der eheliche Sex sei nun “so viel intensiver” für sie als er es war bevor sie die Selbstbefriedigung aufgegeben habe. Gleichzeitig verbesserte sich auch die Kommunikation mit ihrem Ehemann.
 
Noch eine andere Frau namens Debbie war wütend als sie entdeckte, dass ihr Ehemann ihr untreu gewesen war. Sie war entschlossen, sich nicht nur von ihm scheiden zu lassen, sondern er sollte auch für seinen Ehebruch bezahlen.
 
Seit ihrer Kindheit war Debbie süchtig nach Masturbation gewesen. Während ihrer Teenagerjahre befriedigte sie sich mehrmals täglich selbst. Später beendete sie den Suchtkreislauf einige Male, fiel aber nach mehreren siegreichen Monaten immer wieder in die Gewohnheit zurück. Manchmal schaute sie sich sogar auf dem Computer Pornos an während sie masturbierte.
 
Trotz des Wunschdenkens vieler Singles beendete die Ehe nicht auf wunderbare Weise ihre Sucht. Sie schreibt:
 
Nach mehreren Ehejahren hörte ich die leise Stimme, die sagte: “Da ist etwas nicht in Ordnung mit deiner Masturbation. Es kostet einen Preis. Nun kannst du leicht durch deinen Ehemann befriedigt werden, der das so gerne tut. Du hast dich selbst darauf programmiert, nur auf deine eigene Stimulation zu reagieren.” Ich habe versucht, diese Stimme der Wahrheit zu ignorieren und mich selbst davon zu überzeugen, dass mein Verhalten harmlos sei.
 
Erst als das Thema Scheidung im Raum stand, wurden ihr die Dinge klar:
 
Nun muss ich zu meiner Schande gestehen, dass die kleine Stimme zu 100% Recht hatte. Meine Handlungen haben meine Ehe und unsere sexuelle Intimität beeinflusst. Ich fühle mich als hätte ich unserer Ehe etwas Kostbares und von Gott Geschenktes geraubt und jetzt werde ich niemals wissen, wie es hätte sein können.
 
Sie fragte sich sogar, in welchem Maß ihre gewohnheitsmäßige Selbstbefriedigung sie von ihrer ehelichen Sexualbeziehung abgelenkt und so dazu beigetragen hat, dass ihr Ehemann woanders nach Sex gesucht hat.
 
Nachdem sie den Ehebruch ihres Mannes entdeckt hatte, hatte Debbie sogar noch stärker den Drang empfunden, sich durch Masturbation zu trösten. Getrieben, ihren Schmerz durch die Maximierung ihres flüchtigen Genusses zu betäuben, rutschte sie in die Angewohnheit ab, ihren Orgasmus zu intensivieren indem sie sich vorstellte, wie ihr Ehemann Sex mit der anderen Frau hatte. Genau wie ihr untreuer Ehemann selbst bezog sie Genuss aus seinem Ehebruch! Doch wochenlang war sie viel zu sehr auf sich selbst fokussiert um das in diesem Licht zu sehen.
 
Nachdem ihr letztendlich das Ausmaß ihrer Heuchelei bewusst wurde, war Debbie entsetzt und tat ernsthaft Buße. Wenn man den Drang nach dem eigenen Genuss oder Trost über die Ehre Gottes und die Erfüllung des Partners stellt, können Fantasien ganz unerwartete Windungen machen, wobei wir kaum erkennen, auf welchen fragwürdigen Weg wir uns begeben haben. Debbie war nur in eine der zahllosen, beängstigenden Möglichkeiten gefallen. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Selbstbefriedigung sie bis zu dem Punkt hätte verderben können, dass sie ihre sexuelle Erregung aus der Vorstellung bezog, dass ihr Ehemann sie betrog. Wie viele Menschen zu ihrem Schrecken festgestellt haben, ist Sex so mächtig (göttlich dazu bestimmt zwei Menschen fürs ganze Leben zusammen zu schweißen), dass die Konsequenzen seines Missbrauchs beängstigend weit von unseren Absichten entfernt sein können. Wenn wir uns der Masturbation als eine Form der Selbstmedikation hingeben, um uns zu trösten, wird uns das schmerzliche Erleben, von dem wir eigentlich Trost suchen, immer dann in den Sinn kommen wenn wir uns selbst befriedigen. Folglich ist die sexuelle Ekstase am Ende gefährlich mit einem schmerzlichen Erleben verflochten, was unsere Sexualität völlig pervertiert.
 
Wenn Masturbation harmlos ist, ist es das Herumspielen mit Atombomben auch.
 
Das Herz der viel demütiger gewordenen Debbie wandte sich von selbstgerechter Wut hin zu Mitgefühl für ihren Ehemann. Plötzlich wurden ihr die Augen geöffnet und sie konnte in ihm einen Mit-Sünder sehen, der genau wie sie selbst die Freiheit durch Buße und Vergebung braucht, die nur in Jesus zu finden ist.
 
Der Herr hat sein Licht auf einen Bereich meines Lebens scheinen lassen, der der Reinigung bedurfte und ich empfinde eine solche Freiheit und Freude  seit der Heilige Geist mich darauf hingewiesen und mich freundlich der vollen Wahrheit der Angelegenheit ausgesetzt und mich zur Buße bewegt hat.
 
Selbst wenn du dich bei deiner Hochzeit als unberührt betrachtest – wenn du masturbiert hast, wird dein Ehepartner nicht die einzige Person sein, mit der du sexuellen Genuss erlebt hast. Obwohl es bestimmte einzigartige Dinge an der Masturbation gibt, so ist doch alles, was ein Partner mit dir machen könnte und was Ähnlichkeit mit dem hat, was du bereits selbst mit dir gemacht hast, bereits verdorben. Es kann nie mehr etwas Einzigartiges zwischen dir und deinem Ehepartner sein weil jemand anderer es bereits mit dir gemacht hat. Diese traurige Tatsache kann man nie mehr ändern. Im besten Fall kann man sich noch entscheiden, nie wieder zu masturbieren. So wird die Erinnerung, wenn man sie auch nicht löschen kann, mit der Zeit nicht mehr frisch sein und die Versuchung, dich an jemand anderen zu wenden als an deinen Partner – an dich selbst – wird langsam zu verblassen beginnen. Je weniger du masturbiert hast und je länger es her ist, desto geringer wird es eine Gefahr für die eheliche, sexuelle Beziehung sein.
Psychologische Forschungen bestätigen: woran auch immer man denkt oder was auch immer man sich anschaut während man intensive sexuelle Gefühle erlebt, wird auf mächtige Weise die sexuelle Reaktion programmieren. Ein extremes Beispiel dafür zeigt die folgende e-Mail, die an einen Seelsorger geschickt und im Internet veröffentlicht wurde:
 
Ich bin ein christliches Mädchen von 18 Jahren und hoffe, dass Sie mir helfen können, denn ich bin wirklich verzweifelt. Ich habe masturbiert seit ich ein Kind war (ich weiß nicht einmal mehr genau, wie es angefangen hat) und obwohl ich weiß, dass es falsch und eine Sünde gegen Gott ist, bin ich so süchtig nach dieser Angewohnheit, dass ich nicht in der Lage bin, damit aufzuhören. Es ist so schlimm, dass meine Fantasien dabei immer in die Richtung gehen, missbraucht zu werden.
 
Glaubst du, wenn das so weitergeht, ist sie auf dem Weg in eine wunderbare, erfüllende Ehe? Sie wird sich höchstwahrscheinlich unterbewusst einen Missbraucher als Ehemann aussuchen – jemanden, der sie am Ende foltert und womöglich noch ihre Kinder verdirbt. Oder, wenn sie einen wunderbaren Mann heiratet, der sie mit zärtlichem, liebevollen Respekt behandeln will, wird die Diskrepanz zwischen ihm und ihren Fantasien, bei denen sie bislang zum Orgasmus gekommen ist, sie wahrscheinlich sexuell unerfüllt bleiben lassen.
 
Oder man stelle sich jemanden vor, der regelmäßig vor einem Spiegel masturbiert. Könnte diese Angewohnheit das Potential haben, die gleichgeschlechtlichen Genitalien zu einem derartigen „Anheizer“ zu machen, dass Homosexualität zur Versuchung wird? Eine junge Frau stellte fest, dass sie masturbieren konnte indem sie Stoßbewegungen ausführte. Dabei stellte sie sich regelmäßig vor, sie sei ein Mann, der den Geschlechtsverkehr ausübt. Sollte das zu einer fest verwurzelten Gewohnheit werden, würde ich mir Sorgen bezüglich der Langzeitwirkungen auf ihre sexuelle Identität machen.
 
Die Millionen Menschen, die masturbieren und dabei Erotikmagazine, Filme oder Computerbilder benutzen, ruinieren ihre sexuelle Reaktion und erzeugen ein Bedürfnis nach einem endlosen Aufgebot an retuschierten, ewig jugendlichen „Schönheiten“. Ihr Suchen nach Erregung vermindert ihre Fähigkeit, eine echte Frau (Mann) zu genießen. Sie verurteilen sich dazu, Sex mit nur einem Lebenspartner unbefriedigend zu finden und trainieren sich dahingehend, sexuell untreu zu sein.
 
Zusätzlich muss ich die sexuell Frustrierten warnen: obwohl Selbstbefriedigung dir die Illusion vermittelt, sexuelle Erleichterung oder Entspannung zu finden, so facht sie in Wirklichkeit sexuelles Verlangen an. Sie ist wie eine Droge, die ihre Opfer dazu treibt, verzweifelt wieder nach einem neuen Hoch zu streben um das unnatürliche Tief auszugleichen, das auf das künstliche Hoch folgt. Obwohl äußerer Druck Menschen veranlassen kann, sich fälschlicherweise vorzustellen, dass verbotene Drogen Erleichterung verschaffen, finden sich Abhängige nur allzu schnell in der Zwickmühle wieder, dass ihr Verlangen nach Drogen nicht in erster Linie von den äußerlichen Drucksituationen verursacht wird, sondern von den Drogen selbst. Gleichermaßen kann sexueller Druck Menschen hoffen lassen, dass Masturbation Erleichterung bringt, doch bald finden sie sich in einer Spirale wieder, in der ihr Verlangen nach Masturbation von der Masturbation selbst verursacht wird. Es ist in Wirklichkeit leichter, den natürlichen Sexualtrieb zu kontrollieren als eine Abhängigkeit von Masturbation.
 
Wenn jemand mit dem Verlangen nach Sex sich für Selbstbefriedigung entscheidet, ist es, als würde ein Hungernder das Aroma von Speisen genießen, die er nicht essen kann. Der Geruch mag genussvoll sein, doch letztendlich vergrößert er nur die Qual der hungernden Person.
Langzeitabhängige werden kaum erkennen, dass der nagende Schmerz und das brennende Verlangen, das die Masturbation in ihrer Vorstellung erleichtert, in Wirklichkeit von dem angeblichen Heilmittel verschlimmert werden. Trotz gegenteiliger Illusionen intensiviert Selbstbefriedigung letztendlich die Frustration.
 
 
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