European-American Evangelistic Crusades

             
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Wie man die Stimme Gottes hört


 
Die Bibel sagt uns, dass wir vom Heiligen Geist geleitet sein müssen. Darum muss es für jeden von uns möglich sein, die Führung des Heiligen Geistes in uns zu erkennen.
 
Eigentlich gibt es vier Arten von „Stimmen“, die wir zu uns sprechen hören. Die offensichtlichste ist unsere eigene Stimme. Neben dem Gebrauch unserer über die Stimmbänder sprechenden Stimme sprechen wir auch in unserem Kopf zu uns selbst, sehen Bilder, haben Gefühle und Wünsche. Unser Verstand sagt uns, was wir denken. Unser Wille sagt uns, was wir wollen. Und unsere Emotionen sagen uns, was wir fühlen. Die Bibel bezeichnet unseren Verstand, unseren Willen und unsere Emotionen als unsere “fleischliche Natur” und was sie uns sagen ist somit die „Stimme des Fleisches.“

Dann ist da die “Stimme” anderer Menschen, die unsere Aufmerksamkeit fesseln will.
 
Die dritte Stimme ist die Stimme des Teufels. Der Teufel verfügt über listige Wege, auf denen er zu uns spricht und die er über die Jahrtausende vervollkommnet hat. Er erscheint nicht vor uns in einem roten Gewand mit Hörnern und Hufen und spricht laut zu uns. Er macht das viel subtiler. Er wirft Gedanken in unseren Sinn wie feurige Pfeile. Er spricht zu uns durch weltliche Ideen und Sichtweisen, die er anderen Menschen eingegeben hat.
 
Die vierte Stimme ist die wichtigste, aber auch die subtilste. Es ist die Stimme Gottes. Gott spricht nicht zu uns in unserem Verstand, sondern in unserem Geist, weil dort der Heilige Geist lebt. Unglücklicherweise neigen wir dazu, den größten Teil unseres Gedankenlebens in unserem Kopf zu verbringen, mit anderen Worten: „im Sinn des Fleisches.“ Hier sind wir fokussiert auf die sensorische Welt um uns herum, wo unsere physischen Sinne, Gedanken, Gefühle und Wünsche konstant auf weltliche, fleischliche Weise bombardiert und stimuliert werden. Wir neigen dazu, sozusagen an der seichten Oberfläche zu leben und nur selten tiefer zu tauchen, wo der Geist Gottes in uns lebt. Die Folge ist, dass viele von uns weder wissen, wo unser Geist ist noch wie man von seinem Geist hört und geleitet wird. Deshalb sind wir eine dankbare Zielscheibe für die vielen Täuschungen des Teufels.
 
Von Gott zu hören ist keine Wissenschaft. Wie alles im christlichen Leben ist das Hören von Gott eine Reise und auf dem Weg befindet sich jeder an einer anderen Position. Die Reise ist nie zu Ende und niemand ist je „angekommen“. So möchte ich hier einige meiner „Reiseerfahrungen“ weitergeben um jenen zu helfen, die ihre Reise erst nach mir angetreten haben.
 
 
"Der Sinn des Fleisches" – unser größter Feind
 
Hier eine interessante Frage: Wer ist unser größter Feind? Nein, nicht der Teufel! Unser größter Feind sind unser Verstand, unser Wille und unsere Gefühle, welche die Bibel manchmal als “unsere Sündennatur” oder unser “Fleisch” bezeichnet. Wenn wir keine sündhafte Fleischesnatur hätten, könnte der Teufel gar nicht bei uns landen. Jesus hatte einen Körper aus Fleisch und Blut, jedoch keine Sündennatur wie wir. Darum konnte der Teufel bei ihm nicht landen (Johannes 14:30).
 
1. Thessalonicher 5:23 sagt uns, dass wir aus “Geist, Seele und Leib” bestehen. Dein Körper ist sich der physikalischen Welt um uns herum bewusst, dein Geist ist sich Gottes bewusst, der in dir lebt und alles andere gehört in den Bereich der Seele, die sich des „Selbst“ bewusst ist. Deine Seele besteht aus deinem Verstand (was du denkst), deinem Willen (was du willst) und deinen Emotionen (was du fühlst). Unser Geist wurde im Augenblick unserer Errettung “erneuert” (lebendig gemacht) und unser Körper wird unsterblich werden wenn Jesus wiederkommt (1. Korinther 15:51-53), doch wir müssen einen täglichen Kampf gegen unsere „Fleischesnatur“ führen. Wie oft sagen oder hören wir beispielsweise Sätze wie „Ich weiß, ich sollte das nicht sagen, ABER…“ oder „Ich weiß, ich sollte das nicht tun, ABER…“ oder „Ich sollte das wahrscheinlich besser nicht essen, aber ich tue es trotzdem“? Unsere "Fleischesnatur" drängt uns dahin, ihr zu Willen zu sein und oft gehorchen wir unserem “Fleisch” obwohl wir es besser wissen!

Unser Problem ist, dass unser “Fleisch” gottlos ist. Es ist unsere Sündennatur und darum fordert die Bibel uns auf, unser Fleisch zu „kreuzigen“.

Versuche beispielsweise einmal, Jesus jeden Tag zu sagen: “Jesus, du bist mein Herr und ich liebe dich. Ich werde alles tun was du sagst, ohne Fragen, Zögern oder Ausflüchte. Ich werde sagen was du willst, hingehen wohin du mich sendest und tun was du mir aufträgst. Ich gehöre ganz dir. Herr, lebe dein Leben durch mich und erhalte große Ehre durch meinen hingegebenen, unerschütterlichen Gehorsam." Ist das nicht die Haltung, die er sich von uns wünscht? Warum ist es für uns dann so schwer, dies zu sagen und danach zu leben? Weil wir Angst davor haben, was er womöglich von uns verlangen könnte! Vielleicht hast du einen großartigen Job, verdienst viel Geld und leistest dir einen großzügigen Lebensstil – aber Gott könnte dich ja auffordern, all das aufzugeben und für den Rest deines Lebens in abgelegenen Dörfern in Afrika zu dienen. Das ist schließlich alles schon vorgekommen!
 
Vielleicht bist du ein schüchterner Stotterer und Gott könnte dich auffordern, in der ganzen Welt große Evangelisationsversammlungen zu führen, wo du vor Tausenden von Menschen sprechen musst. Das ist schließlich alles schon vorgekommen!
 
Du bist vielleicht eine bequeme Person aus der Mittelklasse, die erfolgreich die soziale Leiter erklommen hat du nun den Status genießt, Mitglied der „richtigen“ sozialen Kreise zu sein und Gott könnte von dir verlangen, all dem den Rücken zu kehren und stattdessen deine Abende und Wochenenden in den Elendsvierteln der Stadt zu verbringen und den Obdachlosen oder den Jugendbanden zu dienen. Das ist schließlich alles schon vorgekommen!
 
Du bist vielleicht eine Hausfrau aus der Kleinstadt mit Hauptschulabschluss, aber Gott könnte dich ja dazu berufen, den größten Teil des Jahres mehrmals wöchentlich auf der Straße, in Universitäten oder auf Konferenzen zu lehren. Das ist schließlich alles schon vorgekommen!
 
Gott hat all diese Dinge schon im Leben bestimmter Menschen getan und es besteht ja immer die Möglichkeit, dass er es auch in deinem Leben tun könnte. Nun, um ehrlich zu sein – einige dieser Dinge ängstigen uns zu Tode, nicht wahr? Wir haben Angst, uns vollkommen Gottes Plan für unser Leben auszuliefern weil wir fürchten, wir könnten aufgefordert werden, Dinge zu tun, die uns blamieren oder aus unserer Bequemlichkeitszone zwingen. Unser Fleisch mag den Gedanken nicht, diese Art von Dingen zu durchleben, selbst wenn Gott uns nur zu den Dingen auffordert, die unserem Besten dienen. Gott hat immer unser Bestes im Sinn, doch unser Fleisch will seine Stimme abgeben und seine Wünsche bekannt machen. Und wir neigen dazu, eher dem zu folgen was unser Fleisch will als dem, was Gott will. Ist es nicht ganz klar, dass unsere „Fleischesnatur“ dazu neigt, Gott nicht gehorchen zu wollen?
 
Was sagt die Bibel über unser "Fleisch"?
 
"Er sprach aber zu allen: Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach." (Lukas 9:23)
 
Jesus sagte hier, dass wir seinem Beispiel folgen müssen indem wir uns selbst und unsere eigene Agenda verleugnen, uns selbst enteignen, uns und unsere Agenda vergessen und aufgeben! Das ist es, was es bedeutet “täglich sein Kreuz auf sich zu nehmen.“ Der Grund dafür ist, dass unsere natürlichen Interessen dem Willen Gottes entgegengesetzt sind. Unsere natürlichen Gefühle und natürlichen Überlegungen widersprechen dem Willen Gottes. Das Kreuz ist ein Ort des Todes, was bedeutet, dass wir täglich uns selbst aus dem Fokus nehmen müssen um Gott zu hören und ihm zu folgen.
 
"Darum, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann es auch nicht. Die aber im Fleisch sind, vermögen Gott nicht zu gefallen." (Römer 8:7-8)
 
Der Apostel Paulus sagte, dass die Gesinnung des Fleisches weltliche, sündhafte Gedanken und Absichten hat und das ist Feindschaft gegen Gott und kann sich Gott nicht unterordnen. Wenn wir gemäß unserer “Fleischesnatur” leben können wir Gott nicht gefallen.
 
"Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie eitel sind." (1. Korinther 3:20)
 
"Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und den Geist gegen das Fleisch; diese widerstreben einander, so dass ihr nicht tut, was ihr wollt." (Galater 5:16-17)
 
Unser “Fleisch” ist unsere gottlose, menschliche Natur und unser natürliches Verlangen ist den Dingen des Geistes entgegengesetzt und befindet sich kontinuierlich im Konflikt mit dem Geist. Die Lösung ist, gewohnheitsmäßig im Geist zu leben, immer für den Geist ansprechbar zu sein und vom Geist in uns kontrolliert und geleitet zu werden. Wenn wir uns damit beschäftigen, Dinge in unserem Verstand zu analysieren und versuchen, die Lösung unserer Probleme auszutüfteln, hindert uns das daran, die Stimme des Herrn klar zu hören.

Nun, ganz offensichtlich müssen wir unseren Verstand und unsere Denkfähigkeit täglich nutzen, doch das Problem ist, dass wir dazu neigen, fast ausschließlich unsere Denkfähigkeit zu gebrauchen und nie Gott zu irgendeiner der Entscheidungen zu befragen, die wir treffen.
 
"Nun bin ich aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, um Gott zu leben, ich bin mit Christus gekreuzigt. Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir." (Galater 2:19-20)
 
Paul sagte, dass seine “Fleischesnatur” gekreuzigt worden war und dass er nicht länger für sich selbst lebte. Stattdessen gestattete er es Christus, sein Leben durch Paulus zu leben und das ist die Haltung, die wir alle haben sollten.
 
"Welche aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden." (Galater 5:24)
 
"Tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist; um welcher Dinge willen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens kommt; in welchen auch ihr einst wandeltet, als ihr darin lebtet; nun aber legt das alles ab, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund. Lügt einander nicht an: da ihr ja den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat." (Kolosser 3:5-10)
 
Hier sagt Paulus, dass es an uns liegt, alles zu töten was auch immer zu unserem “Fleisch” (unserer irdischen Natur) gehört. Wie wir sehen hat Gott einige ziemlich harte Dinge über unsere „Fleischesnatur“ zu sagen und nichts davon ist gut. In den obigen Schriftstellen wird uns gesagt, dass wir uns selbst verleugnen und unsere eigene Agenda aus dem Blickfeld nehmen sollen. Unsere Gedanken, Absichten, Impulse und Wünsche sind ihrer Natur nach feindselig gegen Gott! Unsere Logik ist nichtig und unsere natürlichen Wünsche befinden sich ständig im Krieg mit den Wünschen des Geistes. Unser „Fleisch“ ist unsere gottlose, menschliche, sündige Natur und muss gekreuzigt und täglich zu Tode gebracht werden.

Der erste Schritt, um Gott zu hören, besteht darin, damit aufzuhören, dass wir so viel auf unser Fleisch hören! Das ist nicht einfach, doch um Gott zu hören ist es wichtig, unser Denken abzuschalten und unsere Gefühle zu neutralisieren. Unser Fleisch will immer mitreden und seine Meinung dazu sagen, was wir tun sollten, doch wir müssen all das ignorieren und stattdessen auf unseren Geist hören. Wenn wir beispielsweise fest entschlossen sind, etwas Bestimmtes zu tun, dann könnten wir Gott überhören, wenn er uns zu sagen versucht, dass wir es nicht tun sollten. Wenn wir das Pro und Kontra gegeneinander abgewogen und die Entscheidung getroffen haben, die unserem Verstand am vernünftigsten erscheint, dann empfinden wir vielleicht nicht mehr die Notwendigkeit, Gott dazu zu befragen, obwohl er uns vielleicht zu einer noch besseren Entscheidung führen könnte. Wenn wir eine Sache unbedingt tun wollen können unsere Emotionen Gottes Stimme ersticken, wenn er uns davon abhalten möchte, einen Fehler zu machen.

Jesus hörte besser von Gott als irgendjemand sonst, der je auf dieser Erde lebte, und der Hauptgrund dafür ist, dass er beschloss, seine eigenen Meinungen, Interessen, Ziele, Gedanken etc. zu verleugnen und nur das zu tun was der Vater ihm sagte:
 
"Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn." (Johannes 5:19)
 
"Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat." (Johannes 5:30)
 
"Darum sprach Jesus: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und von mir selbst tue ich nichts, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich." (Johannes 8:28)

"Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, tut die Werke." (Johannes 14:10)
 
Es läuft alles darauf hinaus, dass die “Gesinnung des Fleisches” dazu neigt, gottlos zu sein und sich den Dingen Gottes direkt entgegenzustellen. Ich habe das deswegen so deutlich herausgestellt, weil wir in einer Kriegszone leben und der Kampf gegen den Teufel größtenteils in unseren Gedanken stattfindet. Wenn wir von unseren Überlegungen und Gefühlen geleitet werden, können wir in hohem Maß vom Teufel getäuscht und in die Irre geführt werden und schlimmstenfalls wird unser Leben dadurch nutzlos für das Königreich Gottes.

Auf diesem Planeten Erde leben wir in einer Kriegszone. Als Christen gehören wir nicht zur Welt, wir sind Fremde hier. (Johannes 15:19, 17:15-17, Jakobus 4:4, 1. Petrus 1:1, 17, 2:11). Wir sind Bürger des Himmels (Philipper 3:20) und dienen hier nur als Botschafter (2. Korinther 5:20). Die ganze Welt befindet sich unter der Herrschaft des Teufels (1. Johannes 5:19) und wir sollten sehr vorsichtig sein, damit wir nicht von den Denk- und Handlungsweisen der Welt eingefangen werden.
 
In der Welt werden wir bombardiert von lockerer Moral, okkulten Einflüssen jedweder Art, New Age Philosophien and anderen weltlichen, gottlosen Botschaften. Darum weist uns die Bibel an, unser Herz und unsere Gesinnung davor zu schützen, von der Welt „angesteckt“ zu werden (siehe Apostelgeschichte 20:30-31, 1. Korinther 16:13, Philipper 4:7, 1. Timotheus 6:20, 2. Timotheus 1:14, 4:14-15, 2. Petrus 3:16-17). Wir leben in der Welt, aber wir sind nicht von der Welt (1. Korinther 2:12, 7:31, Jakobus 4:4, 1. Johannes 4:4-5) und wir sollten sorgsam darauf achten, was wir in unserem täglichen Leben hören. Darum ist es so wichtig, fest gegründet im Wort Gottes zu sein.
 
Manchmal ist es für den Teufel einfach nur deshalb so leicht, uns zu täuschen, weil wir die Hälfte der Arbeit für ihn tun indem wir unsere Bibel nicht betend, ehrlich, gründlich und vorurteilsfrei lesen. Wir machen es dem Teufel leicht, indem wir in unserem christlichen Leben apathisch sind. Keiner von uns – auch nicht unsere geistlichen Leiter - ist immun gegen diese “Filter” und darum ist es so wichtig, dass wir unsere eigene geistliche Sensitivität entwickeln und die Bibel selbst studieren und es dem Heiligen Geist damit möglich machen, in unserem Geist das zu erleuchten, was er uns offenbaren will. Wir sollten bewusst vermeiden, dass unsere Gefühle, unsere logischen Überlegungen oder die Meinungen anderer unsere Quelle für “Wahrheit” werden! Stattdessen sollten wir das Wort Gottes lesen und auf den Geist in uns hören. Dafür hat Gott uns diese beiden Dinge gegeben!
 
Es ist so natürlich für uns, ganz von dem eingenommen zu werden, was für uns Sinn macht, dass wir ganz vergessen, dass die Dinge Gottes eben ganz oft weit über unser Verstehen hinausgehen. Das macht es dem Feind leicht, selbst durch die Stimme wohlmeinender christlicher Freunde, Familienangehörige, Pastoren etc. zu uns zu sprechen. Die Menschen meinen es gut, aber manchmal ist es auch weise, nicht gleich mit anderen darüber zu sprechen, was Gott zu deinem Herzen spricht.
 
Hier ist ein Beispiel aus dem Leben des Apostels Paulus. In Apostelgeschichte 20:22-24 lesen wir, dass er vom Geist gedrängt wurde, nach Jerusalem zu gehen. Doch in Apostelgeschichte 21:10-15 sagte ein Prophet zu ihm, er werde in Jerusalem leiden und die Reisebegleiter von Paulus argumentierten mit Paulus, nicht dorthin zu gehen. Paulus wusste, dass der Geist ihn dränge, nach Jerusalem zu gehen, doch die Christen um ihn herum wollten ihm das ausreden. Wenn Paulus es zugelassen hätte, seinen eigenen Überlegungen und den Argumenten der wohlmeinenden anderen Christen zu folgen, wäre er Gott ungehorsam gewesen.

Ein weiteres Beispiel aus der Bibel hierzu betrifft den Apostel Petrus. In Galater 2:11-14 sagt Paulus, dass Petrus von den Meinungen anderer dazu verleitet worden war, sich von Heidenchristen fernzuhalten. Durch Petrus wurden wiederum andere jüdische Christen dazu verleitet, dasselbe zu tun. Hier wurde ein Apostel von der „Stimme“ anderer Christen in die Irre geführt und führte seinerseits andere Christen in die Irre! Wir können so leicht getäuscht werden, darum müssen wir wissen, wie man erkennt, ob unser Geist in uns bezeugt, was wir von der „Stimme“ anderer Menschen hören. Wir alle haben vorgefasste Überzeugungen, die als “Filter” wirken wenn wir die Bibel lesen. Daher kann auch ein Pastor in die Irre geleitet sein und uns Dinge lehren, die nicht korrekt sind. Darum ist es so wichtig, dass jeder von uns täglich die Bibel selbst studiert und Gott um Unterscheidungsvermögen bittet, damit wir die Wahrheit erkennen können.

Als Jesus den Aposteln erzählte, dass er leiden und sterben würde, nahm ihn Petrus beiseite und wollte ihm ausreden, das geschehen zu lassen. Jesus erwiderte: "Gehe hinter mich, Satan! Du bist mir zum Fallstrick; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!" (Matthäus 16:21-23). Der Teufel sprach durch einen Apostel! Petrus war natürlich nicht vom Teufel besessen, doch er beschloss dennoch, seinen eigenen Gedanken, logischen Überlegungen und Gefühlen zu folgen. Und das sind genau die Dinge, die der Teufel benutzt, um uns in die Irre zu führen. Direkt im nächsten Vers sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!" (Matthäus 16:24). Nur durch die Entscheidung, nicht Sklaven unserer eigenen Überlegungen und Gefühle zu sein, können wir den Kampf um unseren Verstand gewinnen und beginnen, die Stimme Gottes in uns zu hören.
 
Natürlich sollten wir berücksichtigen, dass Gott auch durch andere Menschen zu uns sprechen kann. Doch wir können nur dann erkennen, ob es wirklich Gott ist, wenn wir tief in uns selbst auf Einsicht lauschen. Ein Beispiel: Eines Tages besuchte ich Freunde und ihre kleine Tochter hatte eine schlimme Grippe. Ich rang innerlich mit mir, ob ich anbieten solle, ihr die Hände aufzulegen und mit ihr zu beten. Ich wusste nicht, ob sie dem gegenüber offen sein würden und so siegten schließlich meine Vorbehalte und ich verpasste eine Gelegenheit, dem Mädchen Erleichterung zu verschaffen und Jesus Ehre zu machen. Zu Hause wollte mein kleiner Sohn mir etwas in seinem Zimmer zeigen. Es war aber schon dunkel und er hätte das Licht einschalten müssen. Er war damals gerade in dem Alter, in dem er besonders stolz darauf war, dass er das schon alleine schaffte. Doch dieses Mal stand er nur wimmernd vor dem Lichtschalter und jammerte, dass er es nicht einschalten könnte. Mir kam ein Blitz der Erkenntnis als mir bewusst wurde, dass ich mich ganz genauso verhalten hatte als ich mit mir selbst debattierte, ob ich dem Mädchen die Hände auflegen und für ihre Heilung beten sollte. Das war Gottes Weg, mir zu zeigen, wie ich mich verhalten hatte, als ich es zuließ, dass meine Überlegungen es mir ausgeredet hatten, das Heilungsgebet anzubieten. Hier hat Gott durch mein Kind zu mir gesprochen.
 
Manchmal mag es vorkommen, dass Menschen glauben, ein Wort vom Herrn für dich zu haben. Das ist absolut biblisch (Apostelgeschichte 9:10-17, 21:10-15). Gott gibt Menschen ein Wort der Erkenntnis oder ein Wort der Weisheit oder eine Prophetie für andere, doch Vorsicht ist angebracht. Egal wer dir ein Wort vom Herrn gibt – du solltest sicher sein, dass du vom Heiligen Geist in dir dasselbe gehört hast bevor du daraufhin handelst. Danke dem Überbringer und lege es beiseite bis Gott dir selbst die Sache bestätigt. Führe dein Leben nicht auf der Basis dessen, welche angebliche Botschaft Gottes dir andere weitergeben, sonst kannst du in große Schwierigkeiten kommen! Ein durch eine andere Person überbrachtes Wort vom Herrn sollte immer bestätigen, was Gott bereits zu dir selbst gesprochen hat (oder dir irgendwann in der Zukunft bestätigen wird).
 
Wir haben uns nun die “Stimme” des Fleisches und die “Stimme” der Welt angesehen. Dabei haben wir herausgearbeitet, dass die “Stimme” des Teufels oft nicht von unseren eigenen, inneren Gedanken und Gefühlen und der “Stimme” anderer Menschen zu unterscheiden ist. Das Schlachtfeld, auf dem der Teufel seinen Kampf führt, sind unsere Gedanken. Wenn wir Gott durch sein geschriebenes und gesprochenes Wort kennen, können wir die Tricks des Feindes erkennen. Wir wissen, wann er versucht, Gedanken und Gefühle in uns zu pflanzen und können von ihm nicht mehr so schnell überlistet werden  (2. Korinther 2:11). Unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern “gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen." (Epheser 6:10-18). Wir sind Bürger des Himmels (Philipper 3:20), leben in einer “finsteren Welt” (Epheser 6:12) und es gibt zahlreiche Ebenen dämonischer Mächte und Gewalten, die den Auftrag haben, uns in unseren Gedanken und auch körperlich anzugreifen und zu bedrücken. Darum beinhaltete der irdische Dienst von Jesus die Heilung aller, die vom Teufel überwältigt worden waren (z. B. Apostelgeschichte 10:38, Lukas 4:18, 7:17-23).
 
Viele Christen scheinen sich vor dem Teufel zu fürchten, doch beachte, was Jakobus 4:7 sagt: " So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch." Wenn du dein Leben in täglicher Unterwerfung an Gott führst, hast du Macht über den Teufel. Doch dich Gott zu unterwerfen bedeutet, dass du dein “Selbst” aufgegeben hast. Denn je mehr du deinem “Selbst” gegenüber tot bist, desto weniger ist in dir, an dem der Teufel einen Anhaltspunkt hat. Versuche, täglich mehrmals laut Bibelstellen wie die folgenden auszusprechen:
 
"Ich bin zusammen mit Christus gekreuzigt worden. Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat." (Galater 2:20)
 
"Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. Welche aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln." (Galater 5:22-25)
 
"Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört nie auf." (1. Korinther 13:4-8)

"So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch!" (Jakobus 4:7-8)
 
Versuche, diese Schriftstellen (oder andere nach deiner Wahl) mehrmals am Tag laut auszusprechen, damit sie durch all den “Müll” in dir dringen (den wir alle in uns haben) und wirklich tief in deinen Geist sinken und zu einer Realität in deinem Leben werden. Es reicht nicht, einen Bibelvers nur einmal zu lesen, weil er dann kein integraler Bestandteil von dir wird. Er kann erst dann unser Leben verändern wenn wir ihn oft genug wiederholt haben um ihn sozusagen richtig zu “packen.” Nun, Gott kann dich auch dann hören, wenn du diese Bibelverse nur in deinen Gedanken aussprichst. Aber es ist wichtig, sie möglichst laut auszusprechen, damit auch der Teufel sie hört und damit du sie hörst. Der Teufel kann deine Gedanken nicht lesen, daher musst du ihn durch Wort und Tat wissen lassen, dass du dich Gott unterwirfst und ihm widerstehst. Es ist deine Aufgabe, die Weisheit Gottes den bösen Herrschern und Autoritäten in der Himmelswelt bekannt zu machen (Epheser 3:10). Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit, die Bibelstellen laut auszusprechen, ist dass Glauben durch das Hören der Botschaft durch das Wort Gottes kommt (Römer 10:17). Darum sprich das Wort Gottes laut aus bis es tief in deinen Geist einsinkt und dein Leben verändert. Gott hat gesagt, dass sein Wort nicht leer zu ihm zurückkehrt, ohne seinen Zweck getan zu haben (Jesaja 55:11), darum sprich sein Wort durch deinen Mund zu ihm zurück und glaube, dass es ausrichten wird, wozu er es gesandt hat.
 
Denke daran: Du hast Autorität über den Teufel wenn du weißt, wer du in Christus bist und in Unterwerfung unter Gott lebst. “Größer ist der, der in dir ist (Jesus) als der, der in der Welt ist (der Teufel)“ (1. Johannes 4:4). Es ist sehr wichtig, dass wir einige Dinge über den Feind lernen, damit wir nicht in seine Fallen gehen und wissen, wie wir Dämonen aus unserem und aus dem Leben anderer Menschen werfen können. Denn das ist Bestandteil des großen Missionsauftrages, den Christus uns übertragen hat. Habe keine Angst vor dem Teufel, sondern lerne genug über ihn, damit du in Autorität über ihn und seine gefallenen Engel leben kannst.
 
Um Gottes Stimme zu hören und seine Führung in unserem täglichen Leben zu erkennen müssen wir uns eines entscheidenden Punktes bewusst sein. Wenn du diesen einen Schlüsselpunkt erfassen kannst, wirst du im Handumdrehen von Gott hören! Hier ist er:
 
Erwarte nicht, dass Gott auf irgendeine sensationelle, spektakuläre, übernatürliche Art und Weise zu dir spricht!
 
Wir haben den natürlichen Hang dazu, uns zu wünschen, dass Gott laut auf irgendeine handfeste Weise zu uns spricht, damit wir auch genau wissen, dass er es war und was wir tun sollen. Gelegentlich spricht Gott hörbar oder auf eine andere sensationelle Weise zu Menschen, doch das ist nicht seine normale Art, mit uns zu sprechen. Warum? Weil sich bei Gott alles um Glauben dreht und es ohne Glauben unmöglich ist, ihm zu gefallen (Hebräer 11:6). Die Sache mit dem Glauben ist, dass wir uns damit abfinden müssen, dass nicht alle unsere Fragen beantwortet werden! Wenn Gott immer laut und vernehmlich zu uns sprechen würde und wir ihn genauso hören könnten, wie unsere Mitmenschen, dann bräuchten wir keinen Glauben mehr, um ihn zu hören. Wenn Gott andererseits so sanft und leise mit uns spricht, dass wir uns angewöhnen müssen, ganz genau auf unseren Geist zu hören und Gott näher zu kommen, um ihn besser zu hören, dann gehört eine Menge Glauben dazu und es erfordert das Kultivieren einer tieferen, persönlicheren, intimeren Beziehung mit dem Herrn. Und das ist genau das, worauf es Gott ankommt!
 
Die klare und einfache Tatsache ist, dass Gott gewöhnlich auf so eine leise, unspektakuläre Art und Weise mit uns spricht, dass wir uns fast nie zu 100% sicher sind, ob er tatsächlich zu uns gesprochen hat. Daran müssen wir uns einfach gewöhnen. Wenn wir einmal über den “Spleen” hinweggekommen sind, von Gott auf spektakuläre, laute, übernatürliche Weise hören zu wollen, beginnen wir die kleine, leise Stimme in uns zu erkennen, die er gewöhnlich benutzt.

Ein Beispiel: Hast du schon einmal etwas getan, das dein Gewissen geplagt hat? Tief in dir wusstest du, dass es falsch war, doch woher wusstest du das? Weil da irgendetwas ganz tief in uns ist, das genau weiß, ob etwas richtig oder falsch ist. Irgendwie weiß unser “Wisser” diese Dinge und es plagt unser Gewissen, wenn wir Dinge tun, von denen unser “Wisser” weiß, dass sie nicht richtig sind. Dieser „Wisser“, den wir tief in uns spüren, ist der Punkt, an dem Gott oft zu uns spricht. Daran ist nichts Spektakuläres oder Sensationelles. Es ist die kleine, leise Stimme Gottes.
 
Der Heilige Geist lebt in deinem Geist, den die Bibel auch manchmal unser “Herz” nennt (2. Korinther 1:22) oder den "inwendigen Menschen" (Römer 7:22) und dort wirst du gewöhnlich hören, dass Gott zu dir spricht. Wir haben ja bereits herausgearbeitet, dass die “Stimme” des Teufels, der Welt oder anderer Menschen oft klingt, wie die eigenen, inneren Gedanken oder Gefühle. Nun, jetzt wird es interessant, denn die Stimme Gottes kann ebenfalls klingen wie unsere eigenen, inneren Gedanken oder Gefühle oder die “Stimme” anderer Menschen. Doch es gibt einige gravierende Unterschiede. Der Teufel schießt verdammende Gedanken in unseren Sinn, doch der Geist baut uns immer auf. Der Heilige Geist überführt uns von Sünden in unserem Leben, doch er bringt nie Verdammnis und wir müssen lernen, den Unterschied zu erkennen. Überführung macht uns unsere sündhaften Handlungen bewusst und zeigt auf, dass wir sie bekennen und Buße tun müssen, doch Verdammnis bewirkt, dass wir uns schlecht oder wertlos fühlen. Selbstmitleid und Selbstverdammnis kommen vom Teufel, also widerstehe immer diesen Impulsen und erlaube dir nicht, ihnen nachzugeben. Der Heilige Geist spricht immer in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes und darum ist es so wichtig, das Wort Gottes, welches der Wille Gottes ist, möglichst genau zu kennen. Wenn wir nicht wissen, was die Bibel sagt kennen wir Gottes Willen oder Charakter nicht sehr gut. Dann wird es für den Teufel leicht, uns durch falsche Lehren in die Irre zu führen, die für unseren Verstand Sinn machen. Der Apostel Johannes sagte, dass das Wort bei Gott war und dass das Wort Gott war und dann Fleisch wurde und unter uns wohnte (Johannes 1:1, 14). Gott und sein Wort sind nicht trennbar . Wenn du also das Wort Gottes nicht sehr gut kennst, dann kennst du auch Gott nicht sehr gut. Du liebst Gott nicht mehr als du sein Wort liebst. Wenn du also das Wort Gottes mit Geringschätzung behandelst indem du es nicht liest und deinen Geist damit füllst, behandelst du Gott mit Geringschätzung. Wie hast du in letzter Zeit das Wort Gottes behandelt? Hast du deinen Geist täglich damit genährt? Darüber muss jeder wirklich ernsthaft nachdenken. Doch falle nicht in Selbstverdammnis, wenn das Fazit nicht so gut ausfällt. Tue einfach Buße und beginne ab sofort, Gott besser kennen zu lernen!
 
Die “Stimme” Gottes ist also eigentlich gar nicht wirklich eine Stimme, sondern mehr ein “Wissen” tief in uns. Manchmal empfindest du ein einzelnes Wort oder einen Satz oder ein Bild in dir und es ist vielleicht begleitet von einem “Blitz” des Wissens, was es bedeutet. Es ist als würde das Blitzlicht einer Kamera kurz aufblitzen und du weißt einfach, was Gott meint, weil er es deinem Geist erleuchtet hat. Dein "Wisser" weiß, was Gott meint, doch es ist gewöhnlich sehr schwach und leicht zu verpassen wenn du es noch nicht gewohnt bist, in dir auf Gott zu hören. Und dein Verstand und deine Gefühle können dich sehr leicht dann sehr leicht denken lassen, dass es nicht wirklich Gott war, der da zu dir gesprochen hat. Dein Fleisch ist um ein Vielfaches lauter als Gottes Stimme in dir und er spricht so sanft und leise weil er dich dazu bewegen will, dich mehr auf ihn zu fokussieren als auf deine fleischlichen Wünsche und Überlegungen.

Ich kann gar nicht genug betonen, wie leicht man sich selbst davon überzeugen kann, dass es nicht Gott gewesen sein kann, der zu einem gesprochen hat. Es hat sich einfach nicht übernatürlich oder göttlich “angefühlt” und oft macht es keinen Sinn für deinen Verstand. Mit etwas Übung wird man manchmal diesen Klang von Autorität in seinen Empfindungen ausmachen können, doch auch dieser ist sehr schwach und wird im Geist wahrgenommen, nicht im Verstand.
 
Manchmal liest du in der Bibel und ein bestimmtes Wort oder ein Satz sticht irgendwie hervor. Du magst denselben Text schon oft zuvor gelesen haben, doch dieses Mal spürst du beispielsweise einen inneren Stich bei dem Wort „Zorn“. Es wäre sehr leicht, diesen Stich zu verpassen, wenn du nicht auf deinen „Wisser“ in dir achtest. Und selbst wenn du den Stich bemerkst ist es gewöhnlich sehr leicht, ihn zu ignorieren oder hinweg zu rationalisieren (immerhin gefällt es dem Fleisch nicht, wenn es auf einen Schwachpunkt hingewiesen wird!). Doch dieser Stich ist die Stimme Gottes, die dich daran erinnert, dass du kürzlich zornig gewesen bist. Versuche, brutal ehrlich mit dir selbst zu sein und dir der Stiche bewusst zu werden, die du in deinem Geist empfängst. Dann versuche, auf diese Stiche hin zu handeln (solange sie in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes sind). Je mehr du beginnst, deinem Geist in all den kleinen, täglichen Dingen des Lebens zu gehorchen, desto besser wirst du von Gott hören. Ironischerweise ist es so, dass Gott, je besser du von ihm hörst, immer leiser werden könnte, weil er dich in eine noch tiefere, intimere Beziehung mit ihm hinein ziehen will. Jesus will unsere erste Liebe sein (Offenbarung 2:4), was bedeutet, das er in unserer Prioritätenliste an Platz eins stehen will. Wir sind seine Braut und er ist unser Bräutigam (siehe z. B. Matthäus 9:14-15, Epheser 5:25-32 und Offenbarung 19:7-9) und wir sind aufgefordert, ihn von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Vermögen und ganzem Gemüt zu lieben. (Lukas 10:27). Liebende müssen einander nicht anschreien. Sie sprechen mit leisen Worten oder flüstern sich etwas zu und sie kennen einander so gut, dass sie durch einen einzigen Blick oder das Heben einer Augenbraue, ihre Körpersprache oder ein einziges Wort Bände sprechen können. Wir sollen so mit Jesus in Liebe verbunden und in unserem Geist so mit ihm im Einklang sein, dass wir sein leisestes Flüstern und seinen sanftesten Rippenstoß in uns hören und spüren. Und wir sollten so in ihn verliebt sein und uns so sehr danach sehnen, ihm zu gefallen, dass wir jedem Drängen von ihm ohne das leiseste Zögern oder die geringste Sorge um unser “Selbst” gehorchen.
 
Manchmal lässt der Heilige Geist einen Bibelvers in dir bewusst werden, genau den richtigen Vers um deiner momentanen Not zu begegnen. Doch der Heilige Geist kann dir nicht auf diese Weise helfen wenn du nur selten deine Bibel liest und die Bibelverse gar nicht in dir parat hast! Die Bibel sagt, dass das Wort Gottes „lebendig und wirksam“ ist (Hebräer 4:12), doch das Wort muss in dir leben damit es in deinem Leben wirksam werden kann. Der Heilige Geist weiß genau, welche Bibelverse uns jeweils helfen, wenn wir nur auf ihn hören. Denke daran, dass Jesus den Teufel in der Wüste besiegte indem er die richtigen Schriftstellen aussprach - siehe Lukas 4:1-13).
 
Offensichtlich ist nicht alles, was in uns hochsteigt, vom Geist Gottes. Doch mit etwas Übung können wir beginnen, die Dinge regelmäßig zu unterscheiden und mit Zuversicht vor Gott die Dinge aussprechen, die aus unserem Geist kommen, ob es nun bestimmte Lieder, Bibelstellen oder direkte Botschaften an andere Personen sind. Das gilt auch für das Wirken in den Geistesgaben. Vielleicht hast du diese Manifestationen der Kraft des Geistes noch nie erlebt. Doch suche Gott weiter und du wirst auch in den übernatürlichen Dingen Gottes wachsen und deine Position als Auge, Ohr, Hand etc. im übernatürlichen Leib Christi auf der Erde einnehmen können! (Römer 12:4-8, 1. Korinther 12:4-30).
 
Wenn wir ein weltliches, fleischliches und auf das Selbst zentriertes Leben führen ersticken wir den Fluss Gottes in uns. Viele Christen lesen selten ihre Bibel und verbringen selten Zeit in der Gegenwart des Herrn. Darum spüren sie den Fluss des Geistes in sich selten und nehmen selten wahr, dass Gott zu ihrem Geist spricht. Hast du in der letzten Zeit etwas für deine Liebesbeziehung mit deinem himmlischen Bräutigam getan?
 
Wenn wir die Kirchengeschichte studieren lesen wir auch von den verschiedenen Erweckungen, die zu verschiedenen Zeiten an unterschiedlichen Orten ausgebrochen sind. Das waren Ereignisse, wo Gottes Gnade und Kraft auf besondere, mächtige Weise geflossen ist. Gott ist souverän und kann sich auf vielerlei verschiedene Art erweisen. Doch seine Kraft fließt gewöhnlich nicht auf diese Weise in Gemeinden, die dafür nicht offen sind. Das ist schade, denn Gott möchte seinen Leib hier auf Erden überall gleichermaßen erbauen, wo auch immer man es ihm gestattet.
 
Der Apostel Paulus sagte, dass Pastoren Gottes Volk zum Werk des Dienstes ausrüsten sollen (Epheser 4:11-12) und wenn die Gemeinde zusammenkommt soll jeder etwas zur Erbauung der Allgemeinheit beisteuern können (1. Korinther 14:26). Jeder von uns hat die Verantwortung, empfänglich gegenüber dem Heiligen Geist in uns zu sein, so dass wir in den übernatürlichen Gaben des Geistes wirken können um einander zu dienen, zu stärken, zu heilen und aufzubauen. Darum teilt der Heilige Geist unterschiedliche Gaben unter uns aus, damit wir alle einander brauchen. Jeder von uns ist ein Auge, ein Mund, ein Fuß, eine Hand etc. und zusammen bilden wir einen übernatürlichen Leib, den Leib Christi (Römer 12:4-8, 1. Korinther 12:4-30). Unglücklicherweise funktionieren die meisten von uns nicht richtig in unseren übernatürlichen Gaben und das verkrüppelt die Effektivität des Leibes Christi auf der Erde.
 
Wenn nun der Heilige Geist während eines Gottesdienstes etwas Besonderes tun will, wie soll er das machen wenn zuvor bereits alles fest geplant ist und der Pastor nie von diesem Plan abweicht? Viele Gottesdienste sind so geplant, dass alles in einer Stunde abgewickelt ist. Dann wird jedoch das Ziel, in einer Stunde fertig zu sein, zur höchsten Priorität. Stattdessen sollten wir das Ziel haben, den Herrn so lange anzubeten bis der Heilige Geist dem Pastor die Freiheit schenkt, die Versammlung zu verabschieden. Wenn ein strenger Ablaufplan besteht ist während des Gottesdienstes für den Pastor und die Gemeinde keine Freiheit gegeben, auf den Heiligen Geist zu reagieren, so dass die Verlorenen errettet, die Kranken geheilt und allen anderen Nöten begegnet werden kann. Pastoren müssen sich vom Heiligen Geist leiten lassen sonst wird der Fluss des Geistes erstickt und das würde den Heiligen Geist betrüben (Epheser 4:30).
  
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