European-American Evangelistic Crusades

             
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Warnung vor den Apokryphen


 
von Bruce Baldwin
 
Katholiken werden dir erzählen: “Euch Christen fehlt ein Teil der Bibel. Wir besitzen den Rest davon.” Doch diese falschen Ergänzungen zur Bibel werden als Apokryphen bezeichnet und ich will hier kurz erläutern weshalb diese Bücher NICHT in die Bibel gehören.
 
Was sind die Apokryphen überhaupt?
Die Apokryphen sind eine Sammlung uninspirierter, unechter Bücher, die von verschiedenen Einzelpersonen geschrieben wurden. Die katholische Religion betrachtet diese Bücher als Heilige Schrift, genauso wie ein bibelgläubiger Christ glaubt, dass unsere 66 Bücher von 1. Mose bis Offenbarung das Wort Gottes sind. Wir werden später noch einige Verse aus den Apokryphen untersuchen.
 
Auf dem Konzil von Trient im Jahr 1546 erklärte die katholische Religion die folgenden apokryphischen Bücher für heilige Schrift. Man argumentierte, dass die apokryphischen Bücher zusammen mit ungeschriebener Überlieferung von Gott sind und als Wort Gottes angenommen und verehrt werden sollten. Und so haben wir nun für die Katholiken die Bibel, die Apokryphen und katholische Überlieferung als drei gleichwertige Quellen der Wahrheit. In Wirklichkeit ist die Bibel sogar für Katholiken die letzte Quelle der Wahrheit von diesen dreien. Die katholische Lehre kommt überwiegend aus der Überlieferung, zusammengefasst mit ein paar biblischen Namen. Katholiken glauben nicht, dass die Bibel Gottes vollständige Offenbarung für den Menschen ist.
 
Auszug aus dem Konzil von Trient (ein ökumenisches Konzil der römisch-katholischen Kirche im 16. Jahrhundert), 4. Sitzung, 8. April 1546, "Erlass bezüglich der kanonischen Schriften):

„Es meinte aber, diesem Dekret ein Verzeichnis der heiligen Bücher beifügen zu sollen, damit keinem ein Zweifel kommen könne, welche es sind, die von diesem Konzil angenommen werden. Es sind aber die im Folgenden aufgeführten: Vom Alten Testament die fünf Bücher Mose, und zwar Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium; Josua, Richter, Ruth, vier Bücher Könige, zwei Paralipomena, Esra - erstes und zweites Buch, das Nehemia genannt wird, Tobias, Judit, Esther, Hiob, der davidische Psalter mit einhundertfünfzig Psalmen, Sprüche, Prediger, Hohelied, Weisheit, Ecclesiasticus (Jesus Sirach), Jesaja, Jeremia mit Baruch, Hesekiel, Daniel, die zwölf kleineren Propheten, nämlich Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja, Maleachi; zwei Bücher Makkabäer, erstes und zweites. Vom Neuen Testament  vier Evangelien, nach Matthäus, Markus, Lukas, Johannes; die vom Evangelisten Lukas verfasste Apostelgeschichte, vierzehn Briefe des Apostels Paulus, an die Römer, zwei an die Korinther, an die Galater, an die Epheser, an die Philipper, an die Kolosser, zwei an die Thessalonicher, zwei an Timotheus, an Titus, an Philemon, an die Hebräer; zwei Briefe des Apostels Petrus, drei des Apostels Johannes, einer des Apostels Jakobus, einer des Apostels Judas und die Offenbarung des Apostels Johannes.
 
Wer aber diese Bücher im Gesamten und in allen Teilen, wie sie in der katholischen Kirche gelesen zu werden pflegen und in der alten lateinischen Vulgata-Ausgabe enthalten sind, nicht als heilig und kanonisch anerkennt und die vorher erwähnten Überlieferungen bewusst und absichtlich verachtet: der sei ausgeschlossen.“
 
Mit diesen Worten wurde der römisch-katholische Kanon der Heiligen Schrift schließlich festgelegt, mehr als 1.200 Jahre nachdem sich die römischen Bischöfe unter der Deckung von Konstantin die Autorität über die gesamte christliche Gemeinde anmaßten. Dies war das erste Konzil in der Geschichte der westlichen Gemeinde, das offiziell den Kanon der Heiligen Schrift definierte.
 
In Befürwortung der Aufnahme von 12 Büchern der Apokryphen in den Kanon wies Trient auf zwei regionale Konzile hin, die sich unter der Führung von Augustinus 393 in Hippo und 397 in Karthago versammelt hatten.
 
Die Behauptungen von Trient ignorieren gerade die bedeutsame Tatsache, dass es bereits einen bestehenden Kanon der Heiligen Schrift gab, lange bevor sich irgendjemand zu einem Kirchenkonzil in Hippo oder Karthago versammelte. Die Gesamtheit der Beweise deutet stark darauf hin, dass der Kanon des Alten Testaments, der in der (nicht katholischen) christlichen Bibel zu finden ist, derselbe ist, der auch zur Zeit des Dienstes Jesu auf Erden in Palästina verwendet wurde. Dieser Kanon beinhaltete nicht die Apokryphen.
 
Weder Jesus noch irgendeiner der Verfasser des Neuen Testaments hat irgendwann jemals aus den Apokryphen zitiert. Es gibt 263 Zitate und 370 Bezugsstellen auf das Alte Testament im Neuen Testament und nicht eine einzige von ihnen bezieht sich auf die Apokryphen. Eine der modernen Definitionen der Apokryphen lautet: "Schriften oder Aussagen fragwürdiger Urheberschaft oder Echtheit.“ Eine apokryphische Geschichte ist eine, die sich wahrscheinlich nie ereignet hat. Folglich scheinen eine Menge Menschen zu glauben, dass es sich bei den als Apokryphen bekannten Büchern um mythische Werke handelt.  
 
Warum gehören die Apokryphen nicht in die Bibel?
 
1. Die apokryphischen Bücher wurden während der ersten vier Jahrhunderte der wahren christlichen Gemeinde (und hier spreche ich ganz sicher nicht von der katholischen Religion, die nicht christlich ist) nicht unter den heiligen Büchern zugelassen.

2. Die Apokryphen enthalten märchenhafte Aussagen, die den “kanonischen” Schriften nicht nur widersprechen, sondern sogar in sich selbst widersprüchlich sind. In den beiden Makkabäer-Büchern beispielsweise wird an drei verschiedenen Stellen der Tod von Antiochus Epiphanes angesprochen und dreimal kommt er auf unterschiedliche Weise zu Tode.
 
3. Die Apokryphen beinhalten Lehren, die nicht mit der Bibel vereinbar sind, wie zum Beispiel Gebete für die Toten und sündlose Vollkommenheit. Die folgenden Verse stammen aus der Übersetzung der Apokryphen von Ronald Knox aus dem Jahr 1954:
 
1. Basis für die Lehre des Fegefeuers:
„Darauf veranstaltete er eine Sammlung, an der sich alle beteiligten. Das Geld, etwa 2.000 Silberstücke, schickte er nach Jerusalem und ließ davon ein Sühneopfer für die Gefallenen ausrichten. Das war eine sehr schöne und gute Tat; denn mit ihr bewies Judas, dass er an die Auferstehung der Toten glaubte. Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, so wäre jedes Gebet für sie überflüssig und sinnlos gewesen. Judas war überzeugt: Auf alle, die in ihrem Leben Gott treu gewesen und auch so gestorben sind, wartet ein herrlicher Lohn. Ein gottgemäßer, frommer Gedanke! Darum ließ er für die Toten das Sühneopfer ausrichten, damit ihnen ihre Schuld vergeben würde.“
(2. Makkabäer 12:43-45)
 
 
2. Erlösung durch Werke und Ablässe:
“Wie das Wasser ein brennendes Feuer löscht, so tilgt das Almosen die Sünden.” (Jesus Sirach 3:33)
 
“Beten, Fasten und Almosengeben ist besser als goldene Schätze zu sammeln; denn Almosen erlösen vom Tode, tilgen die Sünden und führen zum ewigen Leben.” (Tobit 12:9)
 
3. Maria wurde sündlos geboren (unbefleckte Empfängnis):
“Ich war aber ein wohlgestalteter junger Mann und hatte eine edle Seele empfangen; oder vielmehr, da ich edel war, kam ich in einen unbefleckten Leib.” (Weisheit 8:19-20)
 
4. Es werden unmoralische Praktiken gelehrt wie Lügen, Selbstmord, Meuchelmord und magische Beschwörungen.
Das Buch Tobit fördert Zauberei. Als der Papst von Rom den Kanon neu festlegte, schloss er dieses Buch mit ein, das auch Zauberei fördert.
 
In Tobit 6:9 sagt der “Engel”:
„Wenn du ein Stück vom Herzen oder von der Leber auf glühende Kohlen legst, so vertreibt der Rauch alle bösen Geister, sodass sie weder Mann noch Frau mehr schaden können.“
 
Ein wenig später weist der „Engel“ Tobias (hinsichtlich seiner Ehe mit Sara) an:
„Wenn du aber mit Sara ins Brautgemach kommst, dann sollst du sie drei Tage lang nicht berühren, sondern mit ihr zusammen nur dem Gebet leben. In der ersten Nacht sollst du die Leber des Fisches auf glühende Kohlen legen, dann wird der böse Geist vertrieben werden.“ (Tobit 6:19-20)
 
5. Das apokryphische Buch Jesus Sirach ist ein Buch über einen falschen Messias. Sein Name war Jesus Bar Sirach und er lebte ungefähr 200 Jahre vor Jesus von Nazareth.
 
6. Auf kein einziges der apokryphischen Bücher wird im Neuen Testament jemals Bezug genommen, dagegen aber Hunderte Male auf das Alte Testament.
 
Aus den genannten und weiteren Gründen sind die apokryphischen Bücher allenfalls von Wert als alte Dokumente, die die Gebräuche, die Sprache, die Denkweise und Geschichte des Ostens illustrieren.
 
Waren die Apokryphen nicht in der King-James-Bibel?
Die Übersetzer der King-James-Bibel betrachteten die Apokryphen nie als das Wort Gottes, sondern lediglich als Bücher von einigem historischen Wert. Die Apokryphen wurden als Anhang von Referenzmaterial zwischen das Alte und das Neue Testament eingeschoben. Das geschah in Anlehnung an das Format, das Luther verwendet hatte. Luther stellte den Apokryphen eine Aussage voran:
 
"Apocryphen – das sind Bücher, die nicht als den Heiligen Schriften gleichwertig betrachtet werden."
 
Im Jahr 1599,
zwölf Jahre bevor die King-James-Bibel herausgegeben wurde, sagte König James (Jakob) Folgendes über die Apokryphen: "Was die apokryphischen Bücher betrifft, so lasse ich sie weg, da ich kein Papist bin (wie ich bereits zuvor gesagt habe)..."
 
Die Apokryphen wurden erstmals in der Version von 1629 weggelassen. Puritaner und Presbyter setzten sich für die vollständige Entfernung der Apokryphen aus der Bibel ein und im Jahr 1825 stimmten die Bibelgesellschaften zu. Seither sind die Apokryphen aus praktisch allen englischen Bibeln eliminiert worden - mit Ausnahme von katholischen und einigen Kanzelbibeln.
 
Was die Schriftrollen vom Toten Meer betrifft, so mögen sie einige Informationen enthalten, die dem masoretischen Text entsprechen, doch es sind auch Fabeln in ihnen enthalten. Ich habe mir die Schriftrollen vor ein paar Jahren mit großer Erwartung angesehen, fand jedoch lediglich einen Haufen Fabeln. Die beste Verteidigung gegen Irrtum in jeglicher Form (falsche Bibeln und Religionen) ist eine solide Kenntnis der King-James-Bibel (oder einer empfehlenswerten deutschen Bibel, siehe
hier). Beim Bibellesen werden Fälschungen dann leicht erkennbar.
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