European-American Evangelistic Crusades

             
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Warum Warten?
Ein Plädoyer für Sittsamkeit

 
von Dr. Ralph F. Wilson
 
Warum bis zur Ehe warten mit dem Sex?
 
Nun, bevor du gleich alle Verteidigungsmechanismen aktivierst, lass’ mich dir eine Geschichte erzählen.  
 
Ich kann mich noch gut an das Quietschen der Reifen vor unserer Wohnung erinnern. Meine Frau schaute sich suchend nach unserem Kleinsten um und stürzte dann nach draußen. Da saß er, mitten auf der Straße, sicher und unversehrt, sich völlig der Tatsache unbewusst, dass ein Zweitonner ganz nahe daran gewesen war, ihn über den Asphalt zu schleudern. Kein Wunder, dass Eltern „Nein, Nein, Nein“ schimpfen und uns einen Klaps auf die kleinen Hände geben und Zäune mit verschließbaren Türen aufstellen. Kein Wunder.
 
Warum warten mit dem Sex bis du verheiratet bist? Ist Gott so eine Art kosmischer Spaßverderber, der immer „Nein“ sagt zu Dingen, die Spaß machen? Nein, aber er ist ein Vater und er hat zu viele seiner geliebten Kinder gesehen, die tot blieben beim Spielen auf der Straße. Eltern haben Gründe – gute Gründe – wenn sie “Nein” sagen.  
 
Wenn Gott heute auf der Erde wäre und du würdest ihn nach dem “Warum” fragen würde er dir wahrscheinlich eine Menge exzellenter Gründe nennen. Lasst uns versuchen, ein paar davon herauszufinden.
 
Eine gewaltige Verbindung
 
Warum warten? Weil Sex die gewaltige Verbindung ist, die Menschen haben, um andere Menschen zu zeugen. Sex ist gewaltig, wenn man einmal darüber nachdenkt. Es besteht immer die Möglichkeit, dass aus einem Geschlechtsakt ein Kind entsteht. Du weißt schon, das Wunder winzig kleiner, greifender Finger und eines roten, zerknitterten Gesichts, und all die Teile funktionieren. Babys entstehen durch Sex. Und da wir menschlichem Leben einen so hohen Wert beimessen, wollen wir auch das nicht degradieren oder abwerten, was menschliches Leben entstehen lässt. Wir hüten und beschützen es. Wir bauen Zäune drum herum wegen der Babys. Süße, verletzliche Babys.

Oh ja, ich habe auch schon von Verhütung gehört. Doch ich weiß auch, dass ein Fünftel der Babys, die in diesem Land geboren werden, keine verheirateten Eltern haben. Ich weiß auch, dass eines von vier Babys, das in diesem Land gezeugt wird, als Abtreibungsfall endet, ungewollt ist. Ja, ich weiß von Verhütung und ich weiß, dass es kein adäquater Zaun ist um Kinder davor zu bewahren, auf der Straße verletzt zu werden.
 
Wenn ich also Gott wäre, würde ich wahrscheinlich sagen: “Warte bis du verheiratet bist weil Sex Babys in die Existenz bringt und es Babys besser geht wenn sie zwei Elternteile haben, die einander und das Baby lieben.
 
Kondome
 
Kondome sind heutzutage der Hit. Warum? Um vor Schwangerschaft zu schützen? Das vermute ich mal, obwohl es heißt, dass sie nur zu 70% effektiv sind. Doch der wahre Grund ist, dass Kondome als der Schlüssel zu „sicherem Sex“ angepriesen werden. AIDS grassiert in der homosexuellen Bevölkerung und man kann infiziert sein ohne Symptome zu entwickeln und es jahrelang gar nicht bemerken. Das gleiche gilt natürlich auch für den Sexualpartner. Beängstigend. Wenn du also ein Kondom benutzt, schützt du dich selbst vor AIDS. Vielleicht in 70% der Fälle. Es heißt, dass die HIV-Erreger viel winziger sind als ein Spermium. Es gibt einen anderen Weg um dich zu schützen. Lasse dich und deinen Sexualpartner auf HIV testen und wenn der Test in beiden Fällen negativ ausfällt, dann habt ausschließlich Sex miteinander und mit niemandem sonst. Monogamie? Ehe? Hmm ... Klingt wie ein Vorschlag von Gott.
 
Scheidung
 
Wenn Menschen zum Standesamt gehen um sich trauen zu lassen ist es schrecklich, sich bewusst zu machen, dass auf 100 Personen, die heiraten, 50 Personen kommen, die sich scheiden lassen. „Warum dann überhaupt erst heiraten wenn die Misserfolgsquote so hoch ist?”, fragen sich die Leute. Also leben sie einfach ohne Trauschein zusammen. Gewöhnlich sagen sie dabei nicht: „Lass’ uns zusammenziehen und wenn es uns gefällt, werden wir heiraten.“ Obwohl sie es wahrscheinlich denken – zumindest ein Großteil der Frauen. „Wir probieren es aus“, sagen sie sich, „und wenn wir nicht miteinander auskommen, können wir uns ja jederzeit wieder trennen ohne allzu schlimme Konsequenzen. Richtig.
 
Verbessern “Ehen auf Probe” wirklich die Chance auf eine dauerhafte Ehe? Das wollte ich herausfinden, also verbrachte ich einen Nachmittag in einer Universitätsbibliothek und wälzte die Resultate soziologischer Studien. Weißt du, was ich herausgefunden habe? Von einem Dutzend Studien besagten ausschließlich alle, dass das Zusammenleben ohne Trauschein die Aussichten auf eine dauerhafte Ehe nicht verbessert und etliche fanden sogar heraus, dass Menschen, die vor der Ehe bereits zusammengelebt hatten, eine geringere Chance auf eine dauerhafte Ehe hatten als diejenigen, die gewartet hatten.
 
Ich schätze, Gott muss wohl irgendwie und irgendwo Soziologie studiert haben.
 
Kinder sind nicht dumm
 
Ich erinnere mich an eine junge Mutter namens Cynthia, deren Ehemann sie verließ weil er eine neue Partnerin gefunden hatte. Sie war am Boden zerstört, versuchte jedoch, zusammen mit ihren beiden wunderbaren Kindern das Beste aus der Situation zu machen. Dann verliebte sich Cynthia in einen Mann, denn sie niemals geheiratet hätte, weil er ihre Werte nicht teilte. Doch sie brauchte jemanden, der sie liebte und in den Arm nahm. Und so zog er eines Tages in ihre Wohnung ein. Ich kann verstehen, weshalb Cynthia das getan hat, doch es tut mir Leid für ihre Kinder. Was lehrt sie die Kinder über Ehe? Oder über Verantwortung? Wenn sie alt genug sind um sich von den Wogen der Leidenschaft erfassen zu lassen, kann sie dann jemals zu ihnen sagen: „Warte noch!“? Nicht wirklich überzeugend. Kinder sind nicht dumm. Nur verletzlich. Wie Cynthia, nur noch viel mehr.
 
Testfahrt
 
"Ich habe Angst”, sagte mir einmal eine Frau in Bezug auf die Ehe. „ich habe nie einen Mann geheiratet, mit dem ich nicht zuerst geschlafen hatte. Was ist, wenn..." Sie beendete den Satz nicht, doch ich wusste, was sie meinte. Was ist, wenn er nicht gut im Bett ist? Man würde ja auch kein Auto kaufen, mit dem man nicht zuvor erst eine Probefahrt gemacht hat, oder? Wenn man ein Auto kaufen will, besucht man Autohändler in der ganzen Stadt und macht Probefahrten mit allen möglichen Autos bevor man sich in „dieses ganz besondere Auto“ verliebt. Autos spielen keine Rolle. Tatsache ist, dass Autos nach den ersten 2.000 Kilometern schon einen Großteil ihres Wertes verloren haben. Es spielt dabei auch keine Rolle, wer sie fährt.
 
Autos sind keine Menschen. Sex ist keine gelegentliche Spaßfahrt. Unsere Sexualität ist Teil unserer Kernpersönlichkeit und kein Spiel. Die Bibel drückt es folgendermaßen aus: "Wisst ihr nicht, dass, wer sich mit einer Hure vereinigt, ein Leib mit ihr wird? Denn die zwei werden ein Fleisch sein.” (1. Korinther 6:16) Wenn wir vorgeben, dass Sex einfach nur ein animalischer Instinkt ist, der befriedigt werden muss, geraten wir in unserer Kernidentität in einen chaotischen Zustand. Sex ist ein Teil unseres wahren Ich und wenn wir fortwährend unser wahres Ich weggeben, sind wir am Ende hohl und leer.
 
Die biologische Sexualfunktion ist nicht das, worüber du dir Sorgen machen musst. Die funktioniert sehr gut. Es ist die Persönlichkeit, die zählt.
 
Autos kommen durch Geschwindigkeit zur vollen Entfaltung. Menschen sind komplizierte Geschöpfe. Und zerbrechlich. Menschen sind wie empfindliche Porzellanglocken, die mit einem klaren, individuellen Ton läuten solange sie nicht fallen und zerbrechen. „Vorsicht! Zerbrechlich!” würde Gott wahrscheinlich sagen.
Nein und Ja
 
“Ja”, würde Gott sagen, “warte!” Doch nun weißt du hoffentlich, dass er nicht einfach nur ein alter Miesepeter ist. Er sagt es, weil er dich liebt und weil die Chancen, dass es ansonsten für dich und deinen Partner schmerzfrei ausgeht, unglaublich gering sind und weil es das Ganze einfach nicht wert ist. „Aber ich habe nicht gewartet“, magst du vielleicht erwidern. „Was ist mit mir? Ich bin verletzt worden. Ich bin in einem chaotischen Zustand. Ich habe gesündigt. Wie würde Gott mit mir umgehen?”
 
Wir haben einen Einblick in Gottes Erbarmen wenn wir auf Jesus schauen. Eines Tages brachten seine Feinde eine Frau zu ihm, die sie auf frischer Tat beim Ehebruch überrascht hatten. „Welche Strafe hat sie verdient?”, spöttelten sie und versuchten, ihn auszutricksen indem sie ihn in einen Konflikt zwischen Erbarmen und Gesetz brachten. Jesus machte eine Pause – eine lange Pause. Und dann blickte er auf und sah diese wütenden, selbstgerechten Männer an. "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie", sagte er. Einer nach dem anderen verschwanden sie in der Menge bis sie alle gegangen waren. Dann sah Jesus die Ehebrecherin mit tiefem Mitgefühl in seinen Augen an. „ich verdamme dich nicht“, sagte er sanft. “Du kannst nun gehen und ...sündige ab jetzt nicht mehr." Das war ein „Nein“ zu dem, was dich verletzt, aber ein bestätigendes “Ja” zu deiner wahren Person. Jesus versteht. Jesus vergibt und gibt dir eine zweite Chance und eine dritte und eine vierte. Und er heilt die Verletzungen, die das Leben geschlagen hat. Jesus, weißt du, ist Gott.
 
Also stellen Eltern weiterhin Zäune in der Nähe belebter Straßen auf und sagen “Nein! Nein!” und passen auf, damit ihre Kinder nicht verletzt werden. Altmodisch? Vielleicht. Die gute Art von altmodisch. Die weise Art. Warte.
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