European-American Evangelistic Crusades

             
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Königreich Gottes

 
Teil 6: Gebet – Lernen, mit Gott zu sprechen
 
Gebet ist eine wichtige Disziplin für den Gläubigen. Es ist wichtig, Gebet im Kontext des Reiches Gottes zu sehen. Es gibt Zeiten für das Gebet und es gibt ein Modell für ein Gebet, das uns die Schreiber der Evangelien überliefern. Zuerst werden wir uns ansehen, wann man beten sollte und dann, wie man beten sollte.  
 
Ein Modell für das Wann des Betens (Lukasevangelium)
 
Jesus betrachtete das Gebet als eine Notwendigkeit. Es war ein bedeutungsvoller Teil seines Dienstes. Lukas berichtet von zehn Gelegenheiten, bei denen Jesus betete. In sieben Fällen ist uns dabei das Gebet nicht überliefert. Zusätzlich zu den zehn Fällen liefert Lukas uns zwei Gleichnisse, die nur in seinem Evangeliumsbericht erscheinen und die von Gebet handeln (Lukas 11:5-10; 18:1-8). Die Gebete im Leben von Jesus stehen alle mit wichtigen Ereignissen im Dienst von Jesus im Zusammenhang.
 
Lukas zeigt uns, dass Jesus bei folgenden Gelegenheiten betete – wir mögen in dieser Auflistung einige Gelegenheiten zum Gebet finden, an die wir bisher nicht gedacht haben: bei seiner Taufe (3:21-22); nach einem Tag des Dienstes (5:15-16); vor der Auswahl der Jünger (6:12); vor einer Anweisung (9:18-20); bei der Verklärung (9:28-29); nach der Rückkehr der 72 Jünger (10:21-22); bevor er die Jünger lehrte, wie sie beten sollen (11:1); für Petrus und die anderen Jünger (22:31-32); im tiefen Leiden (22:39-46) und am Kreuz (23:34, 46).
 
Von Anfang an bis zum Ende seines Dienstes, von der Taufe bis zum Kreuz, war Gebet ein zentraler Bestandteil des Lebens von Jesus. Ich glaube, dass es wahr ist, dass jeder von uns seine Kommunikation mit Gott verbessern kann. Wir können es lernen, in der Kraft des Reiches Gottes zu beten, so wie Jesus betete.
 
Das Vater Unser (Matthäus 6:1-13)
 
Zur Erinnerung: der wesentliche Hintergrund der Lehre von Jesus ist die Invasion der Herrschaft Gottes in das Reich Satans. Das verschafft uns einen adäquaten Schlüssel zum Verständnis dessen, was Jesus lehrt.
 
Jesus lehrte seine Jünger über Taten der Gerechtigkeit und den Ort, an dem sie vollbracht werden sollten (Verse 1-4). Der Ort ist im Geheimen, nicht in der Öffentlichkeit. Das gilt auch für das Muster für das Gebet. Jesus sagte:
Seid nicht wie die Schauspieler, wenn ihr betet….sondern betet so...(Verse 5-9). Hier geht es nicht um eine Herabsetzung von Gebet allgemein, sondern um eine Herabsetzung von Gebet im Stil von Effekthascherei, das nur die Aufmerksamkeit auf den Betenden ziehen soll!
 
Es gibt zwei Klassen von Bitten im Vater Unser. Es ist ein Muster, nach dem die Jünger ihr Gebet ausrichten sollen. Die ersten beiden Anliegen beziehen sich auf das Aufrichten von Gottes Absichten auf einer kosmischen Ebene. Die letzten drei Anliegen beziehen sich dann auf persönliche Bedürfnisse der Jünger. Alle fünf Anliegen sind Forderungen. Noch einmal zur Erinnerung: der wesentliche Hintergrund der Lehre von Jesus ist die Invasion der Herrschaft Gottes in das Reich Satans. Das verschafft uns einen adäquaten Schlüssel zum Verständnis dessen, was Jesus lehrt.
 
Geheiligt werde dein Name
 
Das erste Anliegen ist die Ehrung des Namens Gottes. Das bedeutet nicht nur Gott erwiesene Hochachtung, sondern auch, ihn zu verherrlichen indem man seine Gebote beachtet. Wir können mit Gott darüber sprechen, dass er es uns ermöglicht, so zu handeln, dass sein Ruf nicht geschädigt wird.
 
Dein Reich komme, dein Wille geschehe
 
Das zweite Anliegen ist, dass Gottes Reich kommen möge und auf Erden so praktiziert wird, wie es im Himmel der Fall ist. An irgendeinem Punkt in der Vergangenheit wurde Satan zusammen mit Heerscharen anderer Wesen aus dem Himmel verbannt. Der Krieg, der im Himmel getobt hatte, war auf die Erde niedergeworfen worden. Jesus lehrte uns, den Vater zu bitten: "So wie du Satan aus dem Himmel verbannt und dort allein deine Herrschaft aufgerichtet hast, so mögest du dieselbe Herrschaft auch auf die Erde bringen." Im Himmel war nun alles in Ordnung. Satan war hinausgeworfen worden – nun muss er auf der Erde verfolgt werden. Bete für die Herrschaft Gottes in jedem deiner Lebensbereiche.
 
Gib’ uns heute das Brot von morgen
 
Das dritte Anliegen kommt in Vers 11:
Unser tägliches Brot gib uns heute... Das ist leider eine mangelhafte Übersetzung. Es müsste eigentlich heißen: „Gib’ uns heute das Brot von morgen.... Hunger ist ein Werk Satans. Jesus nahm das Werk Satans ernst. Er bat seinen Vater, den Seinen heute schon einiges von dem Überfluss der Herrschaft Gottes von morgen zu bringen. Wir können für alle spezifischen Dinge beten, die wir in unserem Leben brauchen, seien es geistliche, emotionale, körperliche, materielle, finanzielle oder soziale Bedürfnisse.
 
Vergib’ uns unsere Sünden
 
Das vierte Anliegen lautet:
...vergib’ uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Das ist eine Bitte um die Vergebung von Sünden. Diese Bitte ist mit einer Bedingung gekoppelt. Matthäus 6:14-15 macht diese Bitte deutlich. Die dortigen Verse bedeuten nicht, dass unsere Vergebung der Schuld anderer uns das Recht erwirbt, selbst Vergebung zu erhalten. Sie bedeuten, dass Gott nur dem Bußfertigen vergibt und eines der Hauptmerkmale einer bußfertigen Person ist ihre Vergebungsbereitschaft.
 
Lass’ uns nicht den Angriffen des Bösen unterliegen
 
Das fünfte Anliegen lautet:
...Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Auch hier gäbe es wieder eine bessere Übersetzung: Lass’ uns nicht den Angriffen des Bösen unterliegen, sondern befreie uns von dem Bösen und seinen Angriffen. Jesus gab seinen Jüngern Anweisungen für das Gebet, wenn Satan zum Angriff ausholt. Satan würde sie ganz sicherlich in ihrem Dienst angreifen. Widerstehe dem Angriff des Bösen.
 
Das gesamte Gebet von Jesus basiert auf seiner Überzeugung, dass diese gegenwärtige Welt unter der Herrschaft des Bösen lebt. Das Beten der Jünger auf diese Art und Weise war ein weiteres Instrument in ihrem Arsenal.
 
Beten im Geist
 
Ein weiteres Stück der Rüstung, das die Gläubigen besitzen, ist Gebet. Ein Teil des Gebetslebens kann aus Beten im Geist oder Beten in Sprachen bestehen. Das ist vielen Menschen fremd und hat viel schlechte Presse und Missbrauch erfahren. Ich glaube, dass jeder Christ das Recht hat, als Teil seiner christlichen Erfahrung in Sprachen zu reden. Es gibt viele Manifestationen der Erfüllung mit dem Heiligen Geist und eine davon ist das Reden in Sprachen. Diejenigen die meinen, dass dies für die heutige Zeit nicht mehr verfügbar oder gültig ist, haben die Bedeutung von 1. Korinther 12:27-31 nicht verstanden. Dieser Abschnitt steht inmitten einer längeren Ausführung darüber, was geschieht, wenn die Gemeinde zusammenkommt. Auf die Frage „Sprechen alle in Zungen?” erfolgt hier als Antwort ein eindeutiges “Nein!“ Es sprechen nicht alle in Zungen. Der Kontext zeigt uns jedoch, dass dies nur dann gilt, wenn die Gemeinde zusammenkommt. Wenn in diesem Rahmen jeder in Zungen sprechen würde, gäbe es ein Chaos. Doch im privaten Rahmen steht diese Gabe jedem Gläubigen zur Verfügung.
 
Denke darüber nach!
 
Bitte Gott, alles Falsche zu entfernen, was du je über die Gabe des Sprachenredens gehört oder gelernt hast. Riskiere es, ihn zu bitten, diese Sprache in dir freizusetzen. Erinnere dich: Wenn du deinen himmlischen Vater um etwas Gutes bittest, wird er dir nichts Schlechtes geben.
 
Während unseres Aufenthaltes in dieser Spannungszone des irgendwie schon vorhandenen und doch noch zu erwartenden Reiches Gottes wird es Gelegenheiten geben, wo Gott uns dazu aufruft, die Linien des Feindes anzugreifen. Wenn wir das tun, können wir sicher sein, dass es zu irgendeiner Form von Gegenangriff kommt. Für beide Fälle – Angriff und Verteidigung – hat Gott uns die Ausrüstung gegeben. So können wir uns selbst schützen und dennoch erfolgreich die Herrschaft Gottes ausdehnen.
 
 
Es ist immer wichtig, Gelerntes anzuwenden. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen.
 
Verbringe ein paar Minuten mit Gott, ohne ihn um irgendetwas zu bitten. Drücke verbal deine Ehrerbietung ihm
gegenüber aus.
Mache eine Liste von Dingen deines täglichen Lebens, in die die Herrschaft Gottes hinein kommen soll, damit in
diesen Bereichen Gottes Wille geschieht, genauso wie im Himmel.
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